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SWR ab 2026 für den Eurovision Song Contest zuständig

Seit fast 30 Jahren richtet der NDR den Eurovision Song Contest in Deutschland aus. Ab dem kommenden Jahr übernimmt der SWR. Grund ist die ARD-Reform.

Nach fast 30 Jahren wechselt die Federführung für den Eurovision Song Contest (ESC) in Deutschland vom Norddeutschen Rundfunk zum Südwestdeutschen Rundfunk. Das gab der SWR am Montag bekannt. Gesendet wird der ESC im Fernsehen weiterhin im ARD-Programm.

Grund für die Änderung sei die ARD-Reform. Im Zuge dessen sollen bei den Landesrundfunkanstalten Kompetenz-Center gebildet werden, die sich dann ARD-weit um bestimmte Themen kümmern. Das gelte auch für den Unterhaltungsbereich, in dem die Anstalten deshalb künftig unterschiedliche Schwerpunkte setzen, so der SWR in einer Pressemitteilung.

“Mit großer Vorfreude, aber mindestens genauso viel Respekt übernimmt der SWR im Auftrag der ARD die Federführung für den Eurovision Song Contest”, sagte der SWR-Programmdirektor Clemens Bratzler. “Uns ist bewusst, dass wir in große Fußstapfen treten und die vielen Fans zu Recht ebenso anspruchsvoll wie kritisch sind. Der ESC ist fantastische Unterhaltung und passt sehr gut zu den Werten und Zielen des SWR.” Man habe intern umgeschichtet, um das Event finanziell ohne zusätzliche Mittel leisten zu können, so Bratzler weiter.

Der NDR habe den ESC mit großer Leidenschaft über viele Jahre betreut, so der NDR-Programmdirektor Frank Beckmann. “Wir haben uns in der ARD versprochen, Schwerpunkte zu setzen. Wir suchen nach Synergien und Arbeitsteilungen. Das bedeutet zuweilen auch, Liebgewonnenes loslassen zu müssen – so wie den ESC.”

Der ESC in diesem Jahr wird noch vom NDR verantwortet, allerdings unter Beteiligung des SWR, um einen guten Übergang zu garantieren. Sollte Deutschland den Wettbewerb am 17. Mai in Basel gewinnen, richtet der NDR 2026 das internationale Finale aus.