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Sven Regener erhält in Goslar ersten “Goldenen Ton”

Der in Bremen aufgewachsene Musiker, Schriftsteller und Drehbuchautor Sven Regener hat am Sonnabend den umbenannten Musikpreis „Der Goldene Ton“ der Stadt Goslar erhalten. Regener sei ein „Ausnahmekünstler“ zwischen Musik und Literatur, der mit Melancholie, Witz und Tiefgang ganze Generationen geprägt habe, sagte Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) bei der Verleihung. Der 64-jährige Wahlberliner ist durch seine Band „Element of Crime“, sein Trompetenspiel sowie sein Buch und den gleichnamigen Film „Herr Lehmann“ bekannt geworden.

Der Musikpreis „Der Goldene Ton“ hieß früher „Paul-Lincke-Ring“. Die Stadt Goslar setzte 2024 die Verleihung des Paul-Lincke-Rings aus und änderte den Namen und auch das Design des Preises, nachdem bekannt geworden war, dass Lincke seit 1933 im Vorstand der von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels gegründeten „Kameradschaft der Deutschen Künstler“ war. Lincke komponierte unter anderem den Marsch „Unsere braunen Jungens“, der zum Repertoire der SS-Leibstandarte Adolf Hitler gehörte. Bekannt wurde er durch das Lied „Das ist die Berliner Luft“.

Schwerdtner betonte, der neue Name stehe für „Haltung, Verantwortung und die verbindende Kraft von Musik“. Nach der Verleihung enthüllte der Regener im Kurpark Hahnenklee seinen persönlichen „Goldenen Ton“ an einer neu errichteten Klanginstallation. Der Goslarer Musikpreis geht seit 1955 an Künstlerinnen und Künstler, die sich um die deutsche Unterhaltungsmusik verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern zählen Udo Jürgens, Peter Maffay, Udo Lindenberg, Max Raabe, Wolfgang Niedecken, Ina Müller, Johannes Oerding und Annett Louisan.