Südafrika schickt 2.900 Soldaten in den Kongo zum Kampf gegen Milizen

Südafrika schickt 2.900 Soldaten zur Bekämpfung bewaffneter Gruppen in der Demokratischen Republik Kongo. Das Kontingent soll bis Mitte Dezember helfen, die Konfliktregion im Ostkongo zu stabilisieren, hieß es in einer in der Nacht auf Dienstag verbreiteten Erklärung der südafrikanischen Regierung. Die Soldaten sind Teil der Militärmission der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SAMIDRC), der auch Truppen aus Malawi und Tansania angehören.

Im Ostkongo kämpfen etwa 120 bewaffnete Gruppen und die Armee um die Macht und die Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Die M23 ist die derzeit größte und bestorganisierte Rebellengruppe in der Region. Seit zwei Jahren ist die wiedererstarkte Miliz für Gewalt und Instabilität im Gebiet verantwortlich. Tausende Menschen wurden getötet, etwa 5,7 Millionen Menschen sind den UN zufolge auf der Flucht.

Zahlreichen anderen Militärmissionen ist es bisher nicht gelungen, die Region zu befrieden und unter ihre Kontrolle zu bringen. Nach einer Abzugsaufforderung durch die kongolesische Regierung befindet sich die Mission der Vereinten Nationen (Monusco) mit etwa 14.000 Soldatinnen und Soldaten seit Dezember auf dem Rückzug. Immer wieder sind die Blauhelm-Soldaten Ziel von Angriffen, weil die Bevölkerung frustriert ist von der anhaltend schlechten Sicherheitslage.

Auch eine Regionaltruppe der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) hat den Kongo auf Geheiß der Regierung bereits verlassen. Nun sollen die Truppen der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) bei der Wiederherstellung von Frieden und Sicherheit im Osten des Landes helfen.

Der Einsatz erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Provinzhauptstadt Goma in Nord-Kivu erneut vom Vorstoß der M23-Rebellen bedroht sieht. Diese haben in den vergangenen Tagen wichtige Straßen in der Region eingenommen, über die die Versorgung der Stadt gesichert wird. Mehrere Ortschaften haben sie dem Erdboden gleichgemacht.