Sudan: Armee-Chef kritisiert ausländische Unterstützung für Milizen

Der sudanesische Armee-Chef Abdel Fattah al-Burhan hat zu einem Ende der internationalen Unterstützung für seine Kriegsgegner aufgerufen. Vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York kritisierte er am Donnerstag (Ortszeit), Staaten aus der Region stellten der paramilitärischen Miliz „Rapid Support Forces“ Geld, Söldner und Waffen zur Verfügung. Dies habe zum Tod von Zehntausenden Sudanesinnen und Sudanesen geführt, sagte der Vorsitzende des sudanesischen Regierungsrates.

Die Eskalation des Machtkampfes zwischen der Armee und den RSF im April 2023 hat einen blutigen Krieg und eine der schlimmsten humanitären Krisen der jüngeren Vergangenheit ausgelöst. Al-Burhan sieht sich nach dem Scheitern der 2021 nach einem Militärputsch gebildeten Übergangsregierung mit dem RSF-Befehlshaber Mohamed Hamdan Dagalo als legitimer Staatschef. Beiden Seiten werden gravierende Menschenrechtsverbrechen vorgeworfen.

Al-Burhans Kritik richtet sich vor allem gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAS), die die RSF unterstützen. Die Armee erhält zugleich Hilfe von Ägypten und Saudi-Arabien. Er sei bereit, Frieden im Land zu schaffen, sagte al-Burhan. Doch verhandeln werde er nur, wenn sich die RSF aus den von ihnen besetzen Gebieten zurückziehe.

Wie die Zeitung „Sudan Tribune“ unter Berufung auf militärische Quellen berichtete, hat die sudanesische Armee am Donnerstag Teile der Hauptstadt Khartum nach einer massiven Offensive von den RSF zurückerobert. Eine entscheidende Brücke über den Nil sei nun wieder unter Kontrolle der sudanesischen Armee.

Der Krieg hat mehr als zehn Millionen Menschen in die Flucht getrieben, doppelt so viele haben nicht genug zu essen, weil Hilfslieferungen von beiden Kriegsparteien verhindert werden. Neben der Hauptstadt Khartum leidet besonders die westliche Region Darfur unter dem Krieg. Bei einem Anschlag auf El Fasher, die von den RSF belagerte Hauptstadt der Region Nord-Darfur, wurden laut der „Sudan Tribune“ am Donnerstag mindestens 18 Menschen getötet.