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Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes bleibt gefragt

Am Samstag ist der Internationale Tag der Vermissten. Aus diesem Anlass zieht der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes eine Bilanz. Das Fazit: Angesicht von Krisen und Konflikten hört die Arbeit nicht auf.

Im Zusammenhang mit aktuellen Konflikten hat der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes im vergangenen Jahr 2.391 vermisste Angehörige neu registriert. Im ersten Halbjahr 2025 waren es 997, wie das DRK am Donnerstag mitteilte. Die Hauptherkunftsländer der Suchenden waren demnach Afghanistan, die Ukraine, Syrien, Irak und Somalia.

“Wir werden unser humanitäres Mandat für Vermisste und getrennte Familien mit großem Einsatz fortführen, um möglichst viele Angehörige wieder zusammenzuführen oder die Schicksale ihrer Vermissten zu klären”, betonte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt vor dem Internationalen Tags der Vermissten, der am Samstag begangen wird.

Bei der Klärung von Schicksalen vermisster Personen arbeitet der DRK-Suchdienst laut eigenen Angaben mit dem internationalen Suchdienst-Netzwerk der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zusammen. “Insbesondere bei aktuellen internationalen Suchanfragen können die zu Suchdienst-Zwecken erhobenen Daten zwischen den 191 Nationalen Gesellschaften sowie dem Zentralen Suchdienst des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz ausgetauscht und Familienmitglieder dadurch wieder miteinander in Kontakt gebracht werden.” Auf diese Weise gelinge es, weltweit alle 30 Minuten das Schicksal einer vermissten Person zu klären.

Seit mehr als 70 Jahren wird der DRK-Suchdienst vom Bundesinnenministerium institutionell gefördert und klärt bis heute auch die Schicksale von Vermissten des Zweiten Weltkriegs. Im vergangenen Jahr gingen laut Rotem Kreuz 7.101 Anfragen nach dem Verbleib von Kriegsvermissten ein; im ersten Halbjahr 2025 waren es 4.197 Anfragen. In circa 43 Prozent der Fälle konnte der Suchdienst demnach “schicksalsklärende Auskünfte” erteilen.

Weitere Arbeitsfelder des Suchdienstes sind Beratungen zu den rechtlichen Voraussetzungen und der praktischen Durchführung des Spätaussiedler-Aufnahmeverfahrens sowie zur Familienzusammenführung Schutzberechtigter. Die anhaltend hohe Anzahl der Suchanfragen mache deutlich, dass der DRK-Suchdienst weiter relevant sei, sagte Rotkreuz-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.