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Stuttgart, Freiburg und Kirchheim/Teck: Termine gegen die Todesstrafe

Zu den mehr als 2.300 Städten weltweit, die am Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben“ am 30. November Zeichen gegen die Todesstrafe setzen, gehören im Südwesten Stuttgart, Freiburg und Kirchheim unter Teck. Der Aktionstag wurde 2002 durch die christliche Laienbewegung Gemeinschaft Sant’Egidio initiiert, teilte der Bezirk Stuttgart-Nordwürttemberg von Amnesty International am Sonntagabend in Nürtingen mit. Der Aktionstag erinnere an die erste Abschaffung der Todesstrafe durch das Großherzogtum Toskana im Jahr 1786.

In Freiburg wird um 19 Uhr im Kommunalen Kino der Film “White Torture” von Narges Mohammadi gezeigt, einer der wichtigsten Menschenrechtsverteidigerinnen im Iran, die für ihre Arbeit immer wieder willkürlich inhaftiert wird. Im Anschluss folgt ein Gespräch über die prekäre Menschenrechtssituation in den iranischen Gefängnissen und die allgemeine Lage in Iran mit Dieter Karg, Iran-Experte bei Amnesty International, und Mariam Claren, Deutschland-Sprecherin von Narges Mohammadi.

In Stuttgart laden die Stiftung Geißstraße 7, das Haus der Geschichte Baden-Württemberg, die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber und die Landeshauptstadt Stuttgart ab 16 Uhr zur Vernissage der Ausstellung „Mein Name ist Mensch“ ein. In ihr werden die 30 Artikel der UN-Menschenrechte in visuelle Interpretationen umgesetzt. In Kirchheim unter Teck wird als Zeichen gegen die Todesstrafe ab 17 Uhr die Martinskirche illuminiert.

Sant‘Egidio und Amnesty International sind Mitglied der „Weltkoalition gegen die Todesstrafe“, die den Aktionstag unterstützt. Die 2002 gegründete Weltkoalition ist eine Allianz von über 150 Nichtregierungsorganisationen, Anwaltsverbänden, lokalen Behörden und Gewerkschaften.

Laut Amnesty International wurden 2024 weltweit so viele Hinrichtungen vollzogen wie zuletzt 2015. Mindestens 1.518 Menschen wurden hingerichtet, ein Großteil davon im Nahen Osten. Die Zahl der Länder, die die Todesstrafe angewendet haben, blieb hingegen auf historisch niedrigem Niveau. Die vielen Hinrichtungen gehen auf eine massive Zunahme der Exekutionen in einigen wenigen Ländern zurück. Die fünf Länder mit den meisten Hinrichtungen waren 2024 China, der Iran, Saudi-Arabien, der Irak und der Jemen. Allein der Iran hat mindestens 972 Menschen hingerichtet, heißt es. (2932/17.11.2025)