Studie verzeichnet Zunahme von Antisemitismus in Westdeutschland
Berlin/Leipzig (KNA) Die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen ist im Westen Deutschlands nach einem jahrelangen Rückgang erstmals wieder angestiegen. Von 2002 bis 2022 war die eindeutige Zustimmung zu mehreren judenfeindlichen Aussagen demnach von 13,8 Prozent auf 3 Prozent gesunken. In diesem Jahr nahm der Wert jedoch auf 4,6 Prozent zu. Zu diesem Ergebnis kommt die “Leipziger Autoritarismus Studie 2024”, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Im Osten Deutschlands sank der Anteil der Menschen mit eindeutig antisemitischer Einstellung im selben Zeitraum hingegen von 3 auf 1,8 Prozent.
Die Zustimmung zu einzelnen antisemitischen Aussagen liegt laut der Studie höher. So sind bundesweit rund 9 Prozent der Befragten der Auffassung, der “Einfluss der Juden” sei zu hoch. Im Westen stimmen dem 10,2 Prozent ausdrücklich zu, im Osten 5 Prozent. 13,2 Prozent aller Befragten finden zudem voll und ganz, dass es besser wäre, “wenn die Juden den Nahen Osten verlassen würden”. Weitere 24 Prozent stimmen dieser Aussage zumindest teilweise zu.
Die Studie wird seit 2002 regelmäßig durchgeführt und erfasst die Einstellungen der Bevölkerung zu autoritären und demokratiefeindlichen Tendenzen. Befragt wurden 2.500 repräsentativ ausgewählte Menschen.