Studie: Schüler schätzen ihre Gesundheit überwiegend als gut ein

Alle vier Jahre befragt eine internationale Untersuchung Schülerinnen und Schüler nach Bewegung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. An sich gute aktuelle Ergebnisse für Deutschland haben dennoch eine Schlagseite.

Kinder und Jugendliche an deutschen Schulen schätzen die eigene Gesundheit größtenteils als gut ein, bewegen sich jedoch fast alle zu wenig – das geht aus einer bundesweiten Studie hervor, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach ist die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern stark von Wohlstand, Alter und Geschlecht abhängig.

An der 2022 durchgeführten internationalen Erhebung beteiligten sich aus Deutschland 6.475 Schüler im Alter von 11 bis 15 Jahren. Die alle vier Jahre aktualisierte Studie „Health Behaviour in School-aged Children“ (Gesundheitsverhalten von Kindern im Schulalter) umfasst 51 Länder. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation entwickelt. In Deutschland hat ein Forschungsverbund unter Leitung der Technischen Universität München und der Universitätsmedizin Halle die Daten erhoben.

Laut der repräsentativen Umfrage bewegten sich in Deutschland nur etwa jedes zehnte Mädchen und jeder fünfte Junge täglich – wie von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen – mindestens 60 Minuten. Dabei galt: Je älter die Befragten waren, desto weniger bewegten sie sich.

84 Prozent der Kinder und Jugendlichen schätzten ihre eigene Gesundheit als gut ein. 87 Prozent berichteten von einer hohen Lebenszufriedenheit. Dieser Wert lag zwar unter dem der vorherigen Befragung von 2017/18, aber über denen von 2009/10 und 2013/14.

In Familien mit niedrigem Wohlstand gaben 24 Prozent der weiblichen Heranwachsenden eine niedrige Lebenszufriedenheit an, doppelt so viele wie aus Familien mit hohem Wohlstand. Unter männlichen Heranwachsenden lag der Anteil in ärmeren Familien mit 17 Prozent dreimal so hoch wie in reicheren. Weiterhin bewege sich die gesundheitliche Ungleichheit zwischen Schülern aus Familien mit unterschiedlichem Wohlstand auf hohem Niveau, so die Forscher.

Aus den Umfragen lasse sich zwischen 2010 und 2022 generell ein kontinuierlicher Anstieg von psychosomatischen Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen, Einschlafprobleme oder Gereiztheit beobachten, hieß es weiter. Mädchen, Heranwachsende mit diversem Geschlecht sowie ältere Jugendliche berichteten häufiger von einer schlechten Gesundheit, einer niedrigeren Lebenszufriedenheit oder psychosomatischen Beschwerden.