Studie: Rechtspopulistische Netzwerke beeinflussen AfD-Kommunikation

Begriffe über den Klimawandel in rechtspopulistischen Netzwerken im Internet beeinflussen einer Studie zufolge maßgeblich die Kommunikation der AfD. Zu diesem Ergebnis kommen die beiden Politikwissenschaftler Curd Knüpfer und Matthias Hoffmann von der Freien Universität Berlin in einer am Freitag in Berlin vorgestellten Forschungsarbeit.

Demnach identifizierten die Wissenschaftler 69 klimaspezifische Begriffe, die besonders häufig von Netzwerken am rechten Rand des politischen Spektrums verwendet würden und in den klassischen Medien keine Rolle spielten. Dazu zählten Begriffe wie „Ökopopulisten“, „Greta-Jugend“, „Klimanazis“, „Klimafanatiker“ und „Klimasekte“. Die AfD greife in ihrer Kommunikation auf diese Bezeichnungen rechtspopulistischer Nachrichtenseiten zurück. Auf den untersuchten rechtspopulistischen Nachrichtenseiten tauchten demnach 42 Prozent der identifizierten Begriffe auf, bevor sie Eingang in Posts der AfD fanden.

Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler den Angaben zufolge rund 11.000 Onlineartikel sowie rund 18.000 Social-Media-Posts der AfD, besonders aktiver Influencer-Accounts und rechter Nachrichtenseiten aus. Der Beobachtungszeitraum habe anlässlich der Europawahl 2019 anderthalb Jahre umfasst.

Knüpfer betonte: „Diese Ergebnisse deuten auf größere ideologische Netzwerke hin, die abseits der herkömmlichen Massenmedien rund um das Themenfeld Klimawandel eine eigene Form der Sprache kultivieren.“ Damit zeige sich, dass die AfD sich der inhaltlichen Färbung der Thematik – dem sogenannten Framing – direkt bediene.