Das Interesse an einem dualen Studium ist einer Studie zufolge in den vergangenen Jahren in Deutschland weiter gestiegen. Mit rund 138.000 Studierenden, die eine akademische und betriebliche Ausbildung miteinander verbinden, wurde im Jahr 2022 ein neuer Höchstwert erreicht, wie eine am Dienstag veröffentlichte Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) auf Basis von jüngst verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes ergab. Im Vergleich zu 2019 sei das eine Zunahme von rund 16.000 dual Studierenden. Bayern liegt mit 11.876 dual Studierenden bundesweit auf dem dritten Platz.
Auch die Erstsemester und Absolventen in dualen Studiengängen erreichte demnach im Jahr 2022 mit rund 45.000 beziehungsweise 26.000 Personen neue Höchstwerte. Dennoch bleibe das Studienformat weiterhin ein Nischenformat, hieß es. Nur 4,7 Prozent aller Studierenden im Bundesgebiet studierten dual.
In Baden-Württemberg sind laut Studie mit fast 34.000 die meisten Studentinnen und Studenten für einen dualen Studiengang eingeschrieben, davon allein 31.751 an der dortigen Dualen Hochschule mit landesweit 13 Standorten. Im Ländervergleich folgten mit Abstand Nordrhein-Westfalen (22.600) und Bayern (11.876). Die wenigsten dual Studierenden weisen die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern (876), Bremen (1.464) und Brandenburg (1.968) auf.
Ein Bachelorstudium ist im dualen Studium weiterhin vorherrschend, duale Master- oder Diplomstudiengänge sind die Ausnahme, wie es weiter hieß. 89,7 Prozent der dual Studierenden sind an Fachhochschulen beziehungsweise Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) eingeschrieben. Die Berufsakademien kommen auf einen Anteil von 8,6 Prozent, das Schlusslicht bilden die Universitäten mit einem Anteil von 1,7 Prozent.
Zu den beliebtesten Fächergruppen im dualen Studium gehören die Wirtschafts- und Rechts- sowie die Ingenieurwissenschaften, wie die CHE-Auswertung ergab. Ein wachsender Anteil an dual Studierenden sei aber auch in den Gesundheitswissenschaften zu finden. Der Männeranteil im dualen Studium überwiege mit 52,8 Prozent nur leicht. Mit einem Altersdurchschnitt von 22,6 Jahren seien dual Studierende in Deutschland rund 2,5 Jahre jünger als ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen im Studium allgemein, hieß es. (00/0149/16.01.2024)