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Studie: Frauen in Berlin bekommen immer später ihr erstes Kind

Wie planen Frauen in Berlin ihre Familie? Eine neue Studie hat fast 1.500 Berlinerinnen gefragt – und zeigt, dass die Ehe für den Kinderwunsch an Bedeutung verloren hat.

Frauen in Berlin werden immer später Mütter – und nur fast die Hälfte der Berlinerinnen bekommt ihr erstes Kind in einer Ehe. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie “frauen leben 4”, die am Dienstag auf einer Tagung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit in der Hauptstadt vorgestellt wurde. Demnach waren die insgesamt 1.476 befragten Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes im Schnitt 29,8 Jahre alt. Bei der vergangenen Studie aus dem Jahr 2012 lag das Alter noch bei 27,2 Jahren. Verstärkt werde diese Entwicklung auch dadurch, dass immer mehr Frauen höhere Bildungsabschlüsse anstrebten.

Lediglich 54 Prozent der Frauen waren bei der Geburt ihres ersten Kindes verheiratet. Dennoch ist die Familie mit verheirateten Eltern damit in Berlin die Lebensform, in der Kinder am häufigsten leben, heißt es in der Studie.

Darüber hinaus knüpften viele Berlinerinnen ihre Entscheidung für ein Kind an eine sichere finanzielle Lage, gute Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie an geeigneten Wohnraum. Der Kinderwunsch sei zudem stark bildungsabhängig: Frauen mit niedrigerer Bildung äußern den Kinderwunsch demnach häufiger, während Akademikerinnen ihn seltener klar formulieren.

Laut der Studie ist in Berlin eine gleichberechtigte Elternschaft gefragt: Mit 90 Prozent befürwortet eine große Mehrheit der befragten Frauen, dass auch Mütter mit kleinen Kindern arbeiten. Teilzeitarbeit finden laut Studie zwei Drittel ideal – gleichzeitig erwarten 45 Prozent, dass auch Väter ihre Arbeitszeit reduzieren.