Studie: Fast die Hälfte aller Binnenflüchtlinge leben in Afrika
Die Zahl der Binnenflüchtlinge in Afrika hat sich innerhalb von 15 Jahren verdreifacht. Zwischen 2009 und 2023 sei die Zahl derjenigen, die vor Gewalt oder Naturkatastrophen fliehen mussten und im eigenen Land Schutz suchen, auf 35 Millionen gestiegen, teilte das Internationale Beobachtungszentrum für Vertreibungen (IDMC) am Dienstag in Genf mit. Fast die Hälfte aller weltweit erfassten Binnenflüchtlinge lebe in afrikanischen Ländern.
Besonders deutlich sei der Anstieg bei Menschen, die vor Naturkatastrophen fliehen mussten, heißt es im aktuellen Bericht des IDMC. Deren Zahl hat sich demnach von 1,1 Millionen im Jahr 2009 auf 6,3 Millionen im Jahr 2023 fast versechsfacht. Überschwemmungen hätten mehr als drei Viertel dieser Bewegungen ausgelöst. Weitere elf Prozent entfielen auf Dürreperioden.
Mehr als 32 Millionen sind in Afrika demnach vor Konflikten und Gewalt auf der Flucht. Rund 80 Prozent von ihnen sind den Angaben nach in nur fünf Ländern zu finden: der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien, Nigeria, Somalia und im Sudan. „Die Vertreibungssituation in Afrika ist absolut ernst“, sagte IDMC-Direktorin Alexandra Bilak.
Binnenflüchtlinge suchen laut Völkerrecht im eigenen Land Schutz. Flüchtlinge hingegen verlassen ihr Land, um sich jenseits der Grenzen in Sicherheit zu bringen.