Studie: Drei von fünf Deutschen haben Zukunftsängste

Drei von fünf Bürgern blicken ängstlich auf das Jahr 2024. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Untersuchung, die die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen am Dienstag in Hamburg veröffentlichte. Der Anteil sei doppelt so hoch wie noch vor zehn Jahren. Bei den unter 34-Jährigen blicke nur jeder Zweite mit Sorge auf 2024, bei den über 55-Jähigen hingegen zwei Drittel. Bei den formal höher Gebildeten sehe eine knappe Mehrheit positiv nach vorn, bei Geringgebildeten lediglich 29 Prozent.

Zur Erhebung der Daten wurden den Angaben zufolge über 2.000 Personen ab 18 Jahren befragt. Die gemeinnützige Stiftung für Zukunftsfragen wird vom Tabakhersteller British American Tobacco (BAT) finanziert.

Auch die Entwicklung der Wirtschaftsleistung in Deutschland bewertet eine Mehrheit der Befragten negativ. Ging 2014 noch jeder Dritte von eine Wirtschaftssteigerung aus, tut dies aktuell nur noch jeder Vierte.

Für den wissenschaftlichen Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt, sind die Gründe dafür vielschichtig. „Steigende Energiekosten belasten nicht nur die Haushaltsbudgets, sondern erhöhen auch den Druck auf Unternehmen. Hinzu kommt ein Fachkräftemangel, der fast jede Branche betrifft.“

Die Studie zufolge sind außerdem viele Deutsche politikverdrossen. Fast neun von zehn Bürgern nehmen eine tiefgreifende Entfremdung der Bevölkerung von den politischen Vertretern war. Gründe dafür sind laut den Autoren Vorwürfe mangelnder Kompetenz und Transparenz der Politiker. Es herrsche die Meinung vor, die Politik sei nicht in der Lage, drängende Probleme zu lösen.

„Die anhaltende Skepsis gegenüber der politischen Klasse stellt eine zentrale Zukunftsherausforderung dar, die es zu bewältigen gilt“, erklärte Reinhardt. „Geschieht dies nicht, droht eine weitere Radikalisierung, die am Ende die Demokratie gefährdet.“