AfD-Aufstieg löst mehrheitlich Ablehnung und Ängste aus
Einer Studie zufolge lösen extreme AfD-Positionen bei der Bevölkerung Ablehnung und Angst hervor – selbst bei knapp einem Drittel der AfD-Anhänger.
Extreme Positionen der AfD lösen in der Bevölkerung Ablehnung, aber auch Angst aus. Unter den eigenen Anhängern stoßen sie zu knapp einem Drittel auf Ablehnung, wie aus einer veröffentlichten Kurzstudie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) hervorgeht. Danach lehnen 28,9 Prozent der AfD-Anhänger die „Remigrations“-Pläne der Partei ab. In der Gesamtbevölkerung sind es rund 85 Prozent. Bei knapp 60 Prozent aller Befragten lösen die Vertreibungspläne für Nichtdeutsche den Studienergebnissen zufolge Ängste aus.
Die DeZIM-Forscherin und Leiterin des Bereichs Konsens und Konflikt, Sabrina Zajak, erklärte, die Studie zeige, „dass die AfD keine breite ideologische Unterstützung hat“. Extreme Positionen stießen auf Ablehnung. Der Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick ergänzte, die Studie zeige aber auch eine Spaltung in der Gesellschaft. AfD-Sympathisanten stimmten dem rechtsradikalen Konzept einer Massenumsiedlung im klaren Gegensatz zu allen anderen Gruppen mehrheitlich zu. Diese Stimmung erzeuge Angst.
Sorge bei Befragten mit Migrationshintergrund
Die empirische Studie zu Folgen des gesellschaftlichen Aufstiegs der AfD basiert auf einer deutschlandweiten Befragung von 3.000 Personen im März dieses Jahres. Unter dem Titel „Ablehnung, Angst und Abwanderungspläne“ untersuchten Forscherinnen und Forscher für das DeZIM, welche Gefühle und Überlegungen der Aufstieg und die Absichten der AfD hervorrufen. Die Forschenden stellten auch die Frage nach Abwanderungsabsichten aus AfD-Hochburgen oder Auswanderungsplänen aus Deutschland.
Danach überlegte im März gut ein Drittel der Befragten mit Migrationshintergrund (33,8 Prozent) umzuziehen, wenn in ihrem Bundesland die AfD stärkste Kraft würde. Konkrete Pläne hatten 12,5 Prozent. Von den Befragten ohne Migrationshintergrund dachten 14,2 Prozent über einen Wegzug nach, ein geringer Teil (3,4 Prozent) hatte entsprechende Pläne.
Bei den Landtagswahlen wurde die AfD in Thüringen mit 32,8 Prozent stärkste Kraft. In Sachsen kam sie mit 30,6 Prozent der Stimmen auf Platz zwei.