Die Menschen in Deutschland verbringen weiterhin viel Zeit im Netz – und sehnen sich zugleich nach weniger Online-Zeit. 69 Stunden pro Woche sind sie durchschnittlich online, wie die vorgestellte Digitalstudie der Postbank zeigt. Im Vorjahr waren es noch 71 Stunden, im Corona-Jahr 2020 allerdings nur 56 Stunden.
Knapp ein Fünftel (17 Prozent) gab an, die Internetnutzung einschränken zu wollen. 36 Prozent dieser Gruppe wollen demnach weniger online shoppen, 19 Prozent streben weniger Videocalls an. Am häufigsten wurde der zeitweise Verzicht auf Soziale Medien genannt; dies planen 40 Prozent der Befragten. Weniger streamen wollen dagegen nur 18 Prozent – im Vorjahr hatten dies noch 29 Prozent angegeben.
Weniger Multitasking und Ablenkung
Vor allem Menschen ab 40 Jahren erklärten, online-freie Zeit für andere Dinge nutzen zu wollen (45 Prozent). Ein gutes Drittel (34 Prozent) aller Befragten will zudem negative Auswirkungen auf die eigene Gesundheit vermeiden. Fast ebenso viele (31 Prozent) wollen Freunde und Familie häufiger persönlich treffen. Auch weniger Multitasking, weniger Ablenkung sowie die Steigerung von Konzentrationsfähigkeit und Produktivität sind wichtige Argumente. Ein Viertel (26 Prozent) gibt an, nicht ständig erreichbar sein zu wollen.
Für zwölf Prozent der Befragten gibt es laut Umfrage indes keinen Grund für “Digital Detox”; sie wollen ihre digitalen Aktivitäten weiter steigern. Jede und jeder Zweite in dieser Gruppe äußerte den Wunsch, Dinge unabhängig von Geschäftszeiten zu erledigen. Am zweithäufigsten wurde die Absicht genannt, mit Menschen Kontakt zu halten, die man nicht so einfach persönlich treffen kann.
Smartphone bei jungen Menschen besonders beliebt
Am meisten nutzen die Menschen für digitale Aktivitäten das Smartphone – mit 24 Stunden pro Woche. “Vor allem für die Jüngeren ist es das entscheidende Gerät, um zu kommunizieren, sich zu informieren, sich zu zerstreuen und zu shoppen”, sagte Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. – Für die Studie wurden den Angaben zufolge 3.171 Personen repräsentativ befragt.