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Strobl besucht jüdische Hochschule: Zeichen gegen Antisemitismus

Nach israelfeindlichen Demonstrationen will der baden-württembergische Vize-Ministerpräsident Thomas Strobl (CDU) am Freitag mit einem Besuch der Heidelberger Hochschule für Jüdische Studien (HfJS) ein Zeichen der Solidarität setzen. “In unserem Land dulden wir keinen Antisemitismus. Wir alle sind aufgerufen, antisemitisches Gedankengut entschlossen zu bekämpfen und uns Hass und Hetze entschieden entgegenzustellen”, sagte Strobl der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Deutschland trage wegen des Nationalsozialismus eine besondere Verantwortung im Kampf gegen Antisemitismus, sagte Strobl. “Jetzt gibt es den Gegenwarts-Check, niemand kann sich mehr wegducken.” Jede und jeder müsse Zivilcourage zeigen und gegen Antisemitismus aufstehen.

Begleitet wird Strobl vom Antisemitismusbeauftragen des Landes, Michael Blume. Der sagte KNA, es sei entscheidend, “dass wir das jüdische Leben nicht nur zu Gedenkfeiern aufsuchen”. Am Donnerstag will er sich mit Juden und Muslimen in der Synagoge Mannheim treffen. “Baden-Württemberg lebt den Dialog, in guten wie in schlechten Zeiten.”

Hochschulrektor Werner Arnold sagte, es brauche mehr Bildung und Aufklärung, um dem Antisemitismus auf den Straßen und im Internet gegenzusteuern. “Dabei spielt die Hochschule für Jüdische Studien als einzige Institution ihrer Art eine herausragende Rolle und sollte vermehrt Förderung erfahren.” Wenn die Gewalt gegen jüdische Einrichtungen zunehmen sollte, brauche auch die Hochschule mehr Schutz.

Die HfJS lehrt die Geistes- und Kulturwissenschaft der Jüdischen Studien und bietet eine Ausbildung für die Gemeindearbeit sowie eine Rabbinerausbildung an. Zur HfJS gehören zehn Professuren. Eingeschrieben sind aktuell rund 100 Studierende. Hinzu kommen für einzelne Seminare pro Semester etwa 150 Studierende der Universität Heidelberg. Die HfJS ist in ihrer Art einzigartig in der Bundesrepublik. Ihr Träger ist der Zentralrat der Juden; finanziert wird die Einrichtung von Bund und Ländern.