Der jahrelange Streit um einen Standort für das „Trostfrauen“-Mahnmal in Berlin geht weiter. Das Bezirksamt Mitte teilte am Freitag mit, der Korea-Verband habe als Initiator des Mahnmals im Stadtteil Moabit einen angebotenen Ausweichstandort für die Friedensstatue auf dem Grundstück einer Wohnungsbaugenossenschaft abgelehnt. Zur Begründung sei angeführt worden, die Statue müsse im öffentlichen Straßenland stehen, um ihre künstlerische und politische Wirkung zu entfalten.
Das Mahnmal erinnert an die Opfer sexueller Gewalt im Zweiten Weltkrieg. Es ist eine Nachbildung einer im südkoreanischen Seoul vor der japanischen Botschaft aufgestellten Skulptur. Sie erinnert an die Verschleppung und Zwangsprostitution unzähliger koreanischer Frauen durch japanische Soldaten.
Für das privat errichtete Denkmal auf öffentlichem Grund gab es seit 2020 jeweils nur zeitlich begrenzte Genehmigungen vom Bezirk. Einem Beschluss des Verwaltungsgerichtes zufolge wird das Denkmal noch bis zum 28. September geduldet.
Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) erklärte, Mitte Juli habe es ein Gespräch mit allen Beteiligten gegeben. Am 13. August habe der Verband das Angebot eines Alternativstandortes abgelehnt. Er wolle jetzt weiter vor dem Gericht für den bisherigen Standort streiten.
Der mögliche Alternativstandort liegt dem Bezirk zufolge nur rund 100 Meter vom bisherigen Standort entfernt. Sichtbarkeit und Einbettung in den Kiez stünde der bisherigen Lage in keiner Weise nach. Die Finanzierung des Umzugs hätte der Bezirk übernommen.