Mehrere Kulturstiftungen in Sachsen-Anhalt wenden sich gegen den Vorschlag der AfD für eine neue Landeskampagne unter dem Motto „#deutschdenken“. In einer gemeinsamen Erklärung werfen die fünf landesweiten Stiftungen der Partei einen „Kulturkampf“ und eine Vereinnahmung der deutschen Nationalgeschichte vor. „Standen bisher einzelne Institutionen wie das Bauhaus oder die Landeszentrale für politische Bildung im Fokus der Angriffe, ist es jetzt die gesamte Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts“, teilten die Stiftungen am Dienstag mit.
Neben der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt und der Stiftung Luthergedenkstätten in Wittenberg haben sich auch die Stiftung Bauhaus Dessau, die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt sowie die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz der Erklärung angeschlossen.
In der aktuellen Plenarsitzung des Landtags hatte die AfD unter anderem beantragt, historische Orte von vermeintlich nationaler Größe zu einer „Straße des deutschen Reiches“ zu verbinden. Als Anreiz, möglichst viele davon zu besuchen, soll demnach ein „Stolz-Pass“ eingeführt werden, der an jeder Station abgestempelt werden kann. Die Förderung von Gedenkstättenfahrten soll hingegen entfallen.
Ziel der Kampagne ist aus AfD-Sicht ein „grundsätzlich bejahender, unbelasteter, respektvoller und wertschätzender Umgang mit der deutschen Geschichte“. Sie soll die bisherige Landeskampagne „#moderndenken“ ersetzen.
Nach Ansicht der Stiftungen erinnere der Slogan „#deutschdenken“ auffällig an die „Reichenberger Rede“ Adolf Hitlers aus dem Jahr 1938 vor Angehörigen der Hitlerjugend.