Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Neueindeckung der Reetdachhaube eines Gulfhofs im ostfriesischen Bagband mit 35.000 Euro. Der Wohnteil des Gebäudes ist an den Türpfosten inschriftlich auf das Jahr 1861 datiert, während der Wirtschaftsteil vermutlich schon um 1700 errichtet wurde, wie die Stiftung mit Sitz in Bonn am Montag mitteilte. Nach langem Leerstand und drohendem Verlust werde der Bau seit einiger Zeit wieder bewohnt und hergerichtet.
Gulfhäuser, auch Ostfriesenhäuser genannt, kamen im 16. und 17. Jahrhundert vor allem in Nordwestdeutschland und den Niederlanden auf. Sie bestehen aus einem Vorderhaus mit einem Wohntrakt und einem angrenzenden größeren Stall- und Scheunentrakt. Das Zentrum dieses Bereichs bildet der „Gulf“, eine Lagerfläche für Heu, Erntegut und Gerät.
Das Haus gehört zu den mehr als 560 Objekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz in diesem Jahr allein in Niedersachsen gefördert hat. Die Stiftung feiert in diesem Jahr eigenen Angaben zufolge ihr 40-jähriges Bestehen. Sie finanziert sich durch Spenden und Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie aus Geldern der Glücksspirale, der Rentenlotterie von Lotto.