Kanzler Friedrich Merz hat eine bleibende Verantwortung Deutschlands für Israel betont. Deutschland müsse für die Existenz und die Sicherheit Israels einstehen, schrieb er ins Gästebuch der Gedenkstätte Yad Vashem.
Die Gedenkstätte Yad Vashem (hebr. für “Denkmal und Name”) erinnert an die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden. Sie wurde nach einem Beschluss des israelischen Parlaments von 1953 eingerichtet. Juden und Nichtjuden gedenken in der am Westrand Jerusalems gelegenen Anlage der sechs Millionen Toten der Schoah. Durchschnittlich kommen pro Tag 3.000 Besucher.
Im Zentrum der weitläufigen Anlage steht die fensterlose “Halle der Erinnerung”, in der eine ewige Flamme brennt. Im Boden sind die Namen der 22 größten Vernichtungslager eingeschrieben. Das 1987 errichtete “Kinder Memorial” erinnert an die rund 1,5 Millionen ermordeten Jungen und Mädchen. Das “Tal der Gemeinden” gedenkt der rund 5.000 von den Nationalsozialisten zerstörten jüdischen Gemeinden in Europa.
In der “Allee der Gerechten unter den Völkern” erinnern Bäume an jene Nichtjuden, die unter Einsatz ihres Lebens Juden vor der Vernichtung gerettet haben; diese Auszeichnung zum “Gerechten unter den Völkern” ist die höchste Ehrung, die Israel zu vergeben hat. Im März 2005 weihte Israel ein neues großes Museum ein, das die Geschichte des Holocaust chronologisch darstellt. Auch persönliche Schicksale von Opfern werden nachgezeichnet. Ziel ist, das Gedenken an die Judenvernichtung auch in den kommenden Generationen lebendig zu halten.
In der “Halle der Namen” sind bislang die Namen von 4,8 Millionen Juden erfasst, die den Nazis zum Opfer fielen. Außerdem gehören zu Yad Vashem ein Kunstmuseum mit Werken von Lagerinsassen und Gettobewohnern, das weltweit größte Holocaust-Archiv sowie eine Bibliothek und ein Forschungszentrum. Derzeit bereitet Yad Vashem die Einrichtung eines Holocaust-Bildungszentrums in Deutschland vor.