Bereits vor rund 40.000 Jahren legten Menschen im südlichen Afrika weite Strecken zurück, um farbenprächtige Steine für ihre Werkzeuge zu sammeln. Das zeigt eine aktuelle Studie eines internationalen Forschungsteams unter Leitung der Universität Tübingen, wie die Universität am Donnerstag mitteilte.
Die Wissenschaftler untersuchten Steinwerkzeuge aus vier Fundstätten im heutigen Eswatini (ehemals Swasiland) sowie natürliche Gesteinsvorkommen in der Region. Dabei fanden sie heraus, dass die steinzeitlichen Jäger und Sammler Strecken von 30 bis zu 100 Kilometern zurücklegten, um auffällig gefärbte Materialien wie roten Jaspis, grünen Chalzedon und schwarzen Hornstein zu beschaffen.
Um die Herkunft der Steine zu bestimmen, nutzte das Team eine spezielle Analysemethode, die sogenannte Neutronenaktivierungsanalyse. Sie erlaubt es, den „geochemischen Fingerabdruck“ der Gesteine zu entschlüsseln und so die Fundstücke ihrem Ursprungsort zuzuordnen. Warum die steinzeitlichen Menschen bunte und glänzende Steine bevorzugten, bleibt offen. „Ob die Farben für sie eine symbolische Bedeutung hatten, können wir nur vermuten“, sagte Studienleiter Gregor D. Bader laut Mitteilung. (1677/10.07.2025)