Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen Filmemacher Rosa von Praunheim gewürdigt. „Mit Rosa von Praunheim verliert unser Land einen seiner bekanntesten, wirkungsvollsten und engagiertesten Künstler“, erklärte Steinmeier am Mittwoch in einem Kondolenzschreiben an den Ehemann des Regisseurs. Steinmeier hob den Fleiß und das Können von Praunheims hervor und auch dessen „Lust an der Provokation“. „Er hat tatsächlich, vor allem durch seine Filme, gesellschaftliche Wirklichkeit verändert. Ohne sein Werk wäre die Geschichte homosexueller Emanzipation in Deutschland anders verlaufen“, so der Bundespräsident.
Rosa von Praunheims Tod im Alter von 83 Jahren war am Mittwoch bekannt geworden. Am vergangenen Freitag noch hatten von Praunheim und sein langjähriger Partner Oliver Sechting in Berlin geheiratet – ein Beitrag auf Instagram zeigte zwei Hände mit Ringen in Form von Fröschen.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) würdigte den Filmemacher als „eine prägende Stimme der Schwulen- und Kunstszene“. Wegner nannte Rosa den Verstorbenen einen „Pionier der queeren Filmgeschichte und einen maßgeblichen Wegbereiter der politischen Schwulen- und Lesbenbewegung in Berlin und in der Bundesrepublik Deutschland“. Sein umfangreiches filmisches Werk wirke über seinen Tod hinaus und erinnere daran, wie wichtig eine offene und vielfältige Gesellschaft ist.