Steinmeier würdigt gestorbenen „Violins-of-Hope“-Restaurator

Mehr als 60 besondere Geigen von jüdischen Musikern hat Amnon Weinstein gesammelt: darunter Instrumente, die im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gespielt worden waren. Nun ist der Restaurator gestorben.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den gestorbenen israelischen Geigenbauer und Sammler von Violinen von Holocaust-Opfern, Amnon Weinstein, als „großen Kämpfer für den Erhalt der Erinnerung an die Schoah“ gewürdigt. An den Sohn Avshalom Weinstein schrieb Steinmeier laut Mitteilung des Bundespräsidialamts vom Donnerstag: „Mit seiner hingebungsvollen Restaurierung der ‚Violins of Hope‘ und seinen Recherchen zu den Überlebensgeschichten der einzelnen Instrumente schuf er zusammen mit Ihnen ein einzigartiges und einmaliges Gedenken an jüdische Musikerinnen und Musiker.“

Unter dem Titel „Violins of Hope“ (Geigen der Hoffnung) sammelte und restaurierte der 1939 als Sohn europäischer Flüchtlinge in Palästina geborene Weinstein Geigen jüdischer Opfer des Holocausts. Er stellte seine mehr als 60 Instrumente umfassende Sammlung Musikern weltweit für Konzerte zur Verfügung. 2016 zeichnete Steinmeier – damals noch als Außenminister – ihn mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Der Landkreis Dachau hatte am Mittwoch unter Berufung auf Weinsteins Sohn mitgeteilt, dass der Geigenrestaurator am Montag im Alter von 86 Jahren in Tel Aviv gestorben ist.

„Die ‚Violins of Hope‘ sind Symbole großartiger jüdischer Musikgeschichte und gleichzeitig eine Mahnung an uns und nachfolgende Generationen, die Vergangenheit nicht zu vergessen“, schrieb Steinmeier weiter. „Das ‚Nie wieder!‘, das die Erinnerung an den Holocaust uns lehrt, ist ein dringender Appell in unsere Zeit: Gerade in diesen unfriedlichen und ungewissen Zeiten müssen wir die Vernichtungsideologien von Antisemitismus und Rassismus mit aller Kraft bekämpfen.“ Dafür werde er als Bundespräsident weiter einstehen.

Zudem versicherte Steinmeier, dass Deutschland und er selbst Amnon Weinstein ein ehrendes Andenken bewahren werden. Er sei überzeugt, „dass die Violinen weiterhin erklingen und die Herzen und Köpfe der Zuhörerinnen und Zuhörer erreichen und bewegen werden“.