Steinmeier mahnt dauerhafte Solidarität mit Erdbebenopfern an

Vor dem Brandenburger Tor spricht das Staatsoberhaupt bei einem Gedenken. Mitmenschlichkeit bleibe gefragt, wenn die Bilder aus Syrien und der Türkei von anderen Nachrichten verdrängt worden sind.

Im osttürkischen Yaylakonak sind von vielen Häusern nur noch Trümmer übrig
Im osttürkischen Yaylakonak sind von vielen Häusern nur noch Trümmer übrigImago / NurPhoto

Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Menschen in Deutschland zu „ausdauernder Solidarität“ aufgerufen. Bei einer Gedenkveranstaltung für die mehr als 40.000 Opfer sagte das Staatsoberhaupt laut Redemanuskript vor dem Brandenburger Tor in Berlin, Mitmenschlichkeit bleibe gefragt. Das gelte „auch dann, wenn die Bilder aus dem Erdbebengebiet längst von anderen Nachrichten verdrängt worden sind“. Jeder könne helfen – praktisch oder durch Spenden.

Zu der Gedenkveranstaltung für die Erdbebenopfer aufgerufen hatten die Türkische Gemeinde in Deutschland und der Verband Deutsch-Syrischer Hilfsvereine. Vor zwei Wochen hatten zwei schwere Erdbeben die Grenzregion Syriens und der Türkei erschüttert. Zehntausende Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende wurden verletzt.

Appell an Syriens Machthaber

In den Gebieten im Nordwesten Syriens hatte bereits vor den Beben eine humanitäre Krise geherrscht. Bundespräsident Steinmeier appellierte an das Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad, Helferinnen und Helfer ihre lebensrettende Arbeit tun zu lassen. Niemand habe das Recht, humanitäre Hilfe zu blockieren.

Zugleich dankte das Staatsoberhaupt für die Welle der Hilfsbereitschaft in den zurückliegenden zwei Wochen: „Eure Mitmenschlichkeit ist ein Licht in dieser dunklen Zeit! Euer Mitgefühl spendet Mut, Hoffnung und Zuversicht!“

Steinmeier nannte die Erdbeben „eine Jahrhundertkatastrophe“. An die Überlebenden fügte er hinzu: „Wir sehen Euer Leid und Eure Not. Wir hören Eure Hilferufe. Wir lassen Euch nicht allein!“