Steinmeier hält Rede zum 80. Jahrestag des Warschauer Aufstands

Nach 30 Jahren hält in diesem Jahr erneut ein deutscher Bundespräsident eine Rede zum Jahrestag des Warschauer Aufstands am historischen Ort in der polnischen Hauptstadt. Wie das Bundespräsidialamt am Donnerstag in Berlin mitteilte, reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 31. Juli zum 80. Jahrestag des Beginns des Aufstands nach Polen und wird beim Staatsakt auf dem Krasinski-Platz reden.

Am 1. August 1944 hatten sich Partisanen der polnischen „Heimatarmee“, die sich nach dem deutschen Einmarsch 1939 formiert hatte, erhoben und Teile Warschaus zurückerobert. Der Aufstand dauerte 63 Tage und endete mit der polnischen Kapitulation.

Die Rote Armee, die am Ostufer der Weichsel stand, griff nicht in die Kämpfe ein. Sie eroberte die polnische Hauptstadt erst im Januar 1945. Bei den Kämpfen kamen Schätzungen zufolge 200.000 Menschen ums Leben, hauptsächlich Zivilisten. Die SS bekämpfte Partisanen und Zivilisten auf äußerst brutale Weise.

Zum 50. Jahrestag des Warschauer Aufstands im Jahr 1994 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog eine Rede gehalten. Steinmeier hatte im vergangenen Jahr als erster deutscher Staatsgast eine Rede bei der offiziellen Gedenkfeier am 80. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto in der polnischen Hauptstadt gehalten. Bei diesem Aufstand wehrten sich die jüdischen Bewohner im April 1943 gegen ihre Deportation in Vernichtungslager der Nationalsozialisten.