Steigende Angst vor Überforderung durch Flüchtlinge
Die Deutschen machen sich einer Umfrage zufolge in diesem Jahr vermehrt Sorgen um eine Überforderung des Staates durch Geflüchtete und politischen Extremismus. Dies geht aus der Umfrage „Die Ängste der Deutschen 2024“ im Auftrag der R+V-Versicherung hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. So sind die drei Top-Ängste die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten, vor Überforderung durch die Versorgung Asylsuchender und vor unbezahlbarem Wohnraum.
Im vergangenen Jahr belegte das Thema Flüchtlinge in der Studie noch den vierten Platz. Die Angst vor steigenden Preisen landete zum dritten Mal auf Platz eins.
In diesem Jahr nahm der Umfrage zufolge die Angst vor politischem Extremismus am meisten zu. Sie bereitet 46 Prozent der Menschen große Sorgen (2023: 38 Prozent). Demnach fürchten sich 48 Prozent der Befragten vor islamistischem Terror, 38 Prozent vor Rechtsextremismus und sieben Prozent vor Linksextremismus.
Ein knappes Jahr vor der Bundestagswahl befürchtet fast jeder zweite Deutsche (49 Prozent), dass Politiker von ihren Aufgaben überfordert sind. Es gebe aber auch Signale der Entspannung, erklärte Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Ängste vor hohen Lebenshaltungskosten und teurem Wohnraum um jeweils acht Prozentpunkte gesunken.
Für die Studie werden den Angaben zufolge jährlich rund 2.400 Männer und Frauen der deutschsprachigen Bevölkerung nach ihren größten politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Ängsten gefragt. Sie fand dieses Jahr zwischen dem 10. Juni und dem 18. August statt.