Statistiker: Fast zehn Prozent Einbußen bei Getreideernte erwartet

Die Landwirtschafts-Experten des bayerischen Landesamts für Statistik rechnen dieses Jahr mit einer deutlich schlechteren Getreideernte als in den Vorjahren. Es werden heuer voraussichtlich 5,7 Millionen Tonnen Getreide geerntet, ein Minus im Vergleich zu 2023 von 6,6 Prozent, heißt es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch. Schon 2023 war aber kein gutes Getreide-Jahr – deshalb fällt das diesjährige erwartete Minus mit Blick auf das langjährige Mittel der Erntejahr 2018 bis 2023 noch höher aus: 9,9 Prozent.

Während der durchschnittliche Hektarertrag der meistangebauten Getreideart Winterweizen voraussichtlich bei etwa 71,6 Dezitonnen liegt und damit nur 1,2 Prozent unter den Werten von 2023, wird der Hektarertrag bei der Wintergerste wohl regelrecht einbrechen: Hier rechnen die Statistiker dieses Jahr mit 60,7 Dezitonnen je Hektar geschätzt, das wäre ein erhebliches Minus von 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grundlage für die Prognose sind die Ertragsschätzungen der amtlichen Ernteberichterstatter aus dem Monat Juli.

Hintergrund für die schlechtere Ernte sind nach Angaben der Statistiker die zunehmenden Wetterextreme. Während die Landwirte in den vergangenen Jahren oft mit Trockenheit zu kämpfen hatten, waren es in diesem Jahr extreme Niederschläge, Hagelschauer und Überschwemmungen. Die Ernte habe immer wieder aufgrund des vielen Regens unterbrochen werden müssen, teilweise seien die Felder wegen der Nässe nicht befahrbar gewesen. Die feuchtwarme Witterung sorgte zudem für einen höheren Pilz- und Schädlingsbefall. (00/2549/28.08.2024)