Standort für Mahnmal für Opfer der SED-Diktatur gefunden
Vor vier Jahren hatten Experten und Betroffene ein inhaltliches Konzept für ein Mahnmal für Opfer des Kommunismus in Deutschland vorgelegt. Nun ist ein Standort in Berlins Mitte gefunden.
Nach jahrelanger Suche haben sich der Bund und das Land Berlin auf einen Standort für das geplante Mahnmal für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in der DDR geeinigt. Der zentrale Gedenkort soll in Berlin-Mitte im Spreebogenpark unweit des Bundeskanzleramts entstehen, wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Mittwoch mitteilte. Das Denkmal soll an die Opfer und Verfolgten der kommunistischen Diktatur in Deutschland erinnern.
“Gerade am Tag der Deutschen Einheit dürfen wir das Unrecht der SED-Diktatur und die Opfer des Kommunismus nicht vergessen”, sagte Roth mit Blick auf die Einigung kurz vor dem 3. Oktober. “Viele Menschen, die sich für Menschenrechte und Freiheit eingesetzt haben, mussten dafür einen hohen Preis zahlen. Ohne ihren mutigen Einsatz wäre der Mauerfall kaum möglich gewesen”, so die Kulturstaatsministerin.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, das Mahnmal werde eine Lücke in der deutschen Erinnerungskultur schließen. Berlin sei als “Stadt der Freiheit” der richtige Standort dafür. “Wir müssen uns erinnern und dürfen niemals vergessen. Das sind wir den Opfern von Diktatur und Unterdrückung schuldig”, so Wegner. Das Denkmal werde “ein zentrales Zeichen der Mahnung sein, das uns allen die Gefahren und Folgen totalitärer Systeme bewusstmacht”. Der Regierende Bürgermeister mahnte dazu, auch heute für Demokratie und Freiheit zu kämpfen und sie zu verteidigen.
Der Bundestag hatte die Errichtung eines zentralen Mahnmals für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in Deutschland bereits 2019 beschlossen. Ende 2020 hatte ein wissenschaftlicher Beirat unter Beteiligung der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft ein Konzept vorgelegt. Das Mahnmal soll demnach von einem Informationsangebot und einer digitalen Dokumentation begleitet werden. Nach der jetzigen Einigung auf einen Standort sind im Bundeshaushalt 2025 zunächst Gelder für einen Gestaltungswettbewerb eingeplant.