Stäblein warnt vor pauschaler Verurteilung von Flüchtlingen
Berlins evangelischer Bischof Christian Stäblein sieht im Zusammenhang mit Vorschlägen zur Begrenzung der Migration nach Deutschland eine „entgleiste Diskussion“. Diese habe mit der wichtigen Frage nach einem guten und sicheren Zusammenleben begonnen, sagte er am Samstag in seinem „Wort des Bischofs“ auf der Hörfunkwelle rbb 88,8. „Aber jetzt sind daraus viele pauschale Verurteilungen von Menschen geworden, die auf unser menschenfreundliches, offenes, weltoffenes Gesicht hoffen“, betonte er.
Sicherheit sei ein elementares Bedürfnis eines jeden Menschen. Das habe der islamistische Anschlag von Solingen noch einmal deutlich gemacht. „Man muss deshalb Terror und Extremismus bekämpfen, aber nicht fliehende Menschen unter Generalverdacht oder die Menschenwürde infrage stellen“, mahnte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).
Deutschland habe viel geschafft in Bezug auf Menschenrechte. Das gelte es im Blick zu haben, wenn wirksame Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik getroffen werden müssten. Dabei sei auf die Würde aller Menschen und das Recht auf Asyl zu achten.
Vor diesem Hintergrund forderte Stäblein erneut dazu auf, sich an den Landtagswahlen am 22. September in Brandenburg zu beteiligen und damit ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt und gegen Menschenfeindlichkeit zu setzen. Der Wahltag sei eine gute Gelegenheit, Haltung zu zeigen.