Stäblein fordert “widerständige Kirche” gegen AfD

Nach den hohen Wahlergebnissen für die AfD bei den Europa- und Kommunalwahlen am 9. Juni haben Kultur- und Kirchenvertreter zur Stärkung einer „Kultur der Vielfalt“ aufgerufen. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, erklärte am Donnerstag in Berlin, der AfD gehe es darum, „aus einer imaginierten Opferrolle heraus die Demokratie auszuhöhlen und letztlich abzuschaffen“. Dagegen sei eine „widerständige Kirche“ nötig.

Die beiden Sprecher des Kulturbeirats der Landeskirche, darunter Bischof Stäblein, forderten, Rechtsextremismus entschieden zu bekämpfen. Der Bischof betonte, Kirche und Kulturschaffende müssten gemeinsam und „leidenschaftlich für Menschenwürde und Demokratie“ einstehen. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, betonte, der wachsende Rechtsextremismus bedrohe den Kulturbereich in seinem Kern.

Der Kulturbeirat erklärte, es sei Zeit für ein „beherztes Zusammenstehen von Kultur und Kirche“ für eine vielfaltsorientierte internationale Kultur in Deutschland. Möglichkeiten dazu seien unter anderem Demonstrationen und ein Angebot von Diskursräumen ebenso wie das Prüfen rechtlicher und gesetzlicher Möglichkeiten im Vereins- und Gemeinnützigkeitsrecht. Insbesondere in den ländlichen Regionen sei partizipative, aktivierende Kulturarbeit für die junge Generation entscheidend.

Der Kulturbeirat ist ein Beratungsgremium der Landeskirche. Er besteht den Angaben zufolge aus 40 Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur und Kirche.