Stadt Limburg: Tauben-Töten könnte abgewendet werden

Hoffnung für Tauben: Im hessischen Limburg sollen hunderte der Vögel getötet werden. Doch ein Angebot von Tierschützern rettet ihnen womöglich das Leben.

Die Bevölkerung in Limburg will die Tauben in der Stadt loswerden. Bundesweit hat ein Bürgerentscheid für das Töten von Tieren für Aufmerksamkeit gesorgt – jetzt gibt es ein Angebot, Limburger Tauben andernorts weiterleben zu lassen, wie die Stadt am Montag mitteilte. 200 Tauben sollen demnach von der österreichischen Tierschutz-Initiative Gut Aiderbichl aus Limburg abgeholt werden.

“Wir werden dieses Angebot als ein gegenüber der Tötung deutlich milderes Mittel gerne annehmen und ich bin der Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl mit Sitz in Salzburg sehr dankbar, dass es uns diese Möglichkeit eröffnet”, erklärte Bürgermeister Marius Hahn (SPD). Die Tierschützer wollen die Kosten für den Transport und die anschließende Unterbringung übernehmen. Limburg müsste die Tiere dafür einfangen. “Mit Gut Aiderbichl haben wir zum ersten Mal in der Diskussion auch eine Möglichkeit, ohne das Töten von Tieren, den Bestand dennoch zügig zu reduzieren”, sagte Hahn.

Finden sich weitere Institutionen und Personen dazu bereit, Limburger Tauben zu übernehmen, lasse sich nach Angaben der Stadt die angestrebte Reduzierung der Population möglicherweise ohne die Tötungen erreichen. Erklärtes Ziel ist eine maximale Population von rund 300 Tieren. In der Limburger Innenstadt wurde im vergangenen Jahr eine Population von bis zu 700 Tauben ermittelt.

Nach dem Bürgerentscheid im Juni mit dem Ergebnis, Tauben töten zu lassen, hat die Stadtverwaltung hunderte Zuschriften bekommen, wie es hieß. Die Absender äußerten oft ihr Unverständnis. Auch Beschimpfungen, Beleidigungen und teilweise Bedrohungen gegen den Bürgermeister sowie weitere Politiker und Beschäftigte habe es gegeben.