Die bayerische Staatsregierung wertet die flächendeckende Einführung der Bezahlkarte für geflüchtete Menschen vor etwas mehr als einem Jahr als Erfolg. „Insgesamt bringt die Bezahlkarte mehr Nutzen als Kosten“, teilte das bayerische Innenministerium dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mit. Die mit dem System erzielten „Einsparungen im Staatshaushalt und bei den Kommunen“ seien höher als die entstandenen Kosten. Kritiker bemängeln das Bezahlkartensystem seit jeher als zu bürokratisch und deshalb als wenig sinnvoll.
In Bayern wurde das Bezahlkartensystem am 21. März 2024 in vier Pilotkommunen testweise eingeführt und dann bis Ende Juni 2024 bayernweit ausgerollt. Seither wird es in allen 96 kreisfreien Städten und Landkreisen genutzt. Dabei übernehme der Freistaat die gesamten Kosten für die Bezahlkarte, sagte eine Ministeriumssprecherin. Bei einer ersten Bilanz im März hatte die Staatsregierung mitgeteilt, dass inzwischen ungefähr 70.000 Karten im Umlauf seien. Mit den Karten kann in Läden bezahlt und es kann bis zu 50 Euro Bargeld pro Person und Monat abgehoben werden.
Zu den konkreten Einsparungen seit Einführung der Bezahlkarte teilte das Innenministerium mit: Die Landkreise und Städte hätten dadurch erhebliche Einsparungen bei den Verwaltungs- und Personalkosten, die ihnen ansonsten bei der Beschaffung, der Sicherung und der Ausgabe von monatlich rund 20 Millionen Euro Bargeld entstehen würden. Die Einsparpotenziale seien „abhängig von den örtlichen Begebenheiten signifikant“, hieß es weiter. „Einzelne Kommunen berichten, dass dort einige Arbeitstage pro Monat eingespart werden konnten“, betonte die Sprecherin. (2356/19.07.2025)