St. Hedwigs-Kathedrale

Sie ist Berlins ältestes und wohl bekanntestes katholisches Gotteshaus: Die St. Hedwigs-Kathedrale wurde am 1. November 1773 geweiht. Sie war die erste katholische Kirche, die in Berlin nach der Reformation gebaut werden durfte. Die wachsende Minderheit der katholischen Schlesier in der preußischen Hauptstadt forderte ein eigenes Gotteshaus und weihte es der heiligen Hedwig, Patronin Schlesiens.

Modell für die Kathedrale am heutigen Bebelplatz stand das Pantheon in Rom. Die Idee, eine neue Kirche nach diesem Vorbild aufzubauen, stammt angeblich von Friedrich dem Großen (1712-1786). Seit der Gründung des Bistums Berlin im Jahr 1930 ist St. Hedwig auch Bischofskirche. Heute zählt die Diözese, die sich über Berlin, Brandenburg und Vorpommern erstreckt, rund 360.000 Katholiken.

Im Zweiten Weltkrieg brannte die Kuppel der Kathedrale aus, das Gebäude wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Ab 1952 wurde die auf DDR-Gebiet liegende Kirche wieder aufgebaut. Der Architekt Hans Schwippert (1899-1973) gestaltete den Innenraum von 1960 bis 1963 im nüchternen Stil der damaligen Zeit.

Seit September 2018 wurde die Bischofskirche umfangreich saniert und umgebaut. Kritik gab es dabei vor allem an der Umgestaltung des Innenraums. Am 1. November 2023 wurde der Altar geweiht, am Sonntag wird die Kirche komplett wiedereröffnet.

Die Baukosten samt Teilneubau des benachbarten Bernhard-Lichtenberg-Hauses wurden 2016 mit rund 60 Millionen Euro veranschlagt. Während der Kathedralen-Umbau allein jetzt mehr als 44 Millionen Euro kosten soll, anstatt der prognostizierten 40 Millionen Euro, werden nach Fertigstellung des Bernhard-Lichtenberg-Hauses Gesamtkosten von voraussichtlich 78 Millionen Euro erwartet.