Springer Verlag stellt Zeitungsmarken neu auf

Der Berliner Axel-Springer-Verlag fasst die Welt-Gruppe, „Politico Deutschland“ und „Business Insider Deutschland“ künftig zur sogenannten Premium-Gruppe zusammen. Ulf Poschardt (57), bisher Chefredakteur der Welt-Gruppe, wird Herausgeber der Premium-Gruppe, wie das Medienhaus Axel Springer SE am Dienstag in Berlin mitteilte. Stefan Aust (78), bisheriger Herausgeber der Welt-Gruppe, gebe diesen Posten zum Jahreswechsel auf, bleibe dem Haus aber als Autor verbunden, hieß es.

Die Neustrukturierung sieht vor, dass die Welt-Gruppe vor allem für Bewegtbild und Debatte stehen soll, „Politico Deutschland“ und „Business Insider Deutschland“ sollen redaktionell ausgebaut und sich vor allem fokussieren auf investigative und exklusive Politik- und Wirtschaftsberichterstattung. Jede Marke werde weiterhin publizistisch eigenständig agieren. Gleichzeitig würden sie zu „Kompetenzzentren“ für die gesamte Gruppe, wie Springer mitteilte.

Alle drei Marken werden den Angaben zufolge von Peter Würtenberger (58) als Geschäftsführer der Premium-Gruppe geführt. Jakob Wais (35) wird die Strukturen und Arbeitsabläufe in den Newsrooms verantworten.

Neuer Chefredakteur der gesamten Welt-Gruppe wird Jan Philipp Burgard (39). Er bleibt zudem auch Chefredakteur von Welt TV. Jacques Schuster (59) wird Chefredakteur der „Welt am Sonntag“, Jennifer Wilton (47) verantwortet weiterhin als Chefredakteurin die Tageszeitung „Die Welt“, Oliver Michalsky (60) als Chefredakteur die digitalen Produkte. Gordon Repinski bleibt Executive Editor „Politico Deutschland“.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte das Management des Springer-Konzerns auf, alle redaktionellen Arbeitsplätze zu erhalten. Der DJV-Vorsitzende Mika Beuster sagte, dass das Medienhaus seit Jahrzehnten eine „knallharte Renditepolitik“ verfolge, die im Zweifel gegen die Beschäftigten durchgesetzt werde.

Im September hatte das Medienunternehmen Axel Springer SE die Aufspaltung seiner Geschäftsfelder angekündigt. Demnach soll Axel Springer zum familiengeführten Unternehmen im Besitz von Friede Springer und dem Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner werden. Damals wurde mitgeteilt, dass die publizistischen Angebote „Bild“, „Politico“ und „Welt“ gebündelt werden sollen, während The Stepstone Group, die Aviv Group, der Internet-Vermarkter Awin und das Börsenportal „finanzen.net“ zu eigenständigen Unternehmen werden sollen.