Spitze der Klosterkammer bleibt bis zum Herbst vakant

Im Februar ist der bisherige Präsident gestorben. Seine Nachfolge wird erst Ende des Jahres geregelt. Dafür gibt es einen einfachen Grund.

Der verstorbene Präsident Hans-Christian Biallas im März 2018 vor der Klosterkammer
Der verstorbene Präsident Hans-Christian Biallas im März 2018 vor der KlosterkammerJens Schulze / epd

Hannover. Die Stelle des Ende Februar gestorbenen Präsidenten der Klosterkammer Hannover, Hans-Christian Biallas, soll vorerst bis in den Herbst hinein unbesetzt bleiben. Die niedersächsischen Regierungsfraktionen von SPD und CDU hätten sich darauf geeinigt, dass die Stelle erst nach der Landtagswahl am 9. Oktober neu besetzt wird, sagte eine Sprecherin des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dann werde ein Bewerbungsverfahren gestartet. Das Ministerium hat die Rechtsaufsicht über die niedersächsische Sonderbehörde inne.

Der frühere evangelische Pastor und CDU-Politiker Biallas war am 27. Februar überraschend im Alter von 65 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Er stand seit 2011 an der Spitze der Behörde. Die Geschäfte der Klosterkammer werden seither und bis zur Wahl eines neuen Präsidenten von Kammerdirektor Andreas Hesse geführt. Hesse geht nach Angaben der Klosterkammer im kommenden Jahr in den Ruhestand. Die Präsidentenstelle soll vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur ausgeschrieben und besetzt werden. Die Landesregierung muss der Personalie zustimmen.

Größter Grundbesitzer

Die 1818 gegründete Klosterkammer ist eine Sonderbehörde zur Pflege von früheren Kirchengütern. Sie verwaltet unabhängig ein Stiftungsvermögen aus ehemals kirchlichem Besitz, der in und nach der Reformationszeit säkularisiert wurde. Dazu gehören 15 Klöster und Stifte, 43 Kirchen, weitere rund 800 meist denkmalgeschützte Gebäude sowie etwa 12.000 Kunstgegenstände.

Die Klosterkammer ist Niedersachsens größter nichtstaatlicher Grundbesitzer und zugleich der größte Verwalter von Erbbaurechten in Deutschland. Mit rund drei Millionen Euro Fördermitteln fördert sie pro Jahr etwa 200 kirchliche, soziale und bildungsbezogene Projekte. (epd)