Die traditionelle Brandenburger Spendenaktion für “Vergessene Kunstwerke” kommt in diesem Jahr einem beschädigten Gemälde, das möglicherweise aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Jüngeren stammt, zugute. Das Epitaph-Gemälde in der Sankt Marien-Kirche in Wiesenburg (Kreis Potsdam-Mittelmark) wurde 1568 von Kirchenpatron Friedrich III. Brandt von Lindau für seine im Kindbett verstorbene Frau Margaretha gestiftet. Zur Restaurierung würden rund 26.000 Euro benötigt, hieß es am Mittwoch in Potsdam beim Auftakt der Spendenaktion. Sie wird veranstaltet vom Brandenburger Landesdenkmalamt, dem Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).
Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte: “Eine Spendenaktion steht immer für das Miteinander und die Hoffnung.” Im vergangenen Jahr konnten mit der Spendenaktion 10.000 Euro für die Dorfkirche in Blumenow (Oberhavel) gesammelt werden. “Was erhalten wurde, was in Stand gesetzt werden konnte, kann viele Menschen in Brandenburg sehr stolz machen”, sagte Pröpstin Christina-Maria Bammel. “Was uns anvertraut ist, das ist uns nicht egal.”
Das Gemälde in Wiesenburg zeigt eine sterbende Mutter, die ihr Neugeborenes einem Verwandten übergibt. “Müttersterblichkeit ist kein Thema aus längst vergangenen Tagen, wenn wir daran denken, dass die Vereinten Nationen noch im 21. Jahrhundert darum kämpfen, die Müttersterblichkeit zu senken”, mahnte Bammel. “Daran erinnert uns dieses Bild.”