SPD fordert von NRW-Landesregierung einen Plan für Klimagesundheit

Der SPD im NRW-Landtag fordert von der Landesregierung konzertierte Maßnahmen gegen die Folgen der Klimakrise. Bislang habe die schwarz-grüne Landesregierung keinen Plan, wie das Land die Gesundheit der Menschen vor dieser Krise langfristig schützen wolle, sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Lisa-Kristin Kapteinat am Dienstag in Düsseldorf. Hintergrund der Kritik ist eine Antwort der Landesregierung zu einer Großen Anfrage der SPD zum Thema „Klimagesundheit in NRW“.

Die SPD verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass 2022 laut Robert-Koch-Institut allein in NRW 1.240 Menschen im Zusammenhang mit der starken Hitze gestorben sind. Im Juli 2021 kamen zudem 49 Menschen beim Hochwasser in Nordrhein-Westfalen ums Leben. Laut dem Klimabericht NRW 2021 leben fast sieben Millionen Menschen im Bundesland auf Siedlungsflächen „mit schlechter thermischer Situation“. Das heißt, dort sind die Auswirkungen der steigenden Temperaturen besonders gesundheitsgefährdend für die Menschen. Bis 2050 soll die Zahl den Angaben zufolge auf rund 14,3 Millionen steigen.

Kapteinat forderte, die Klimagesundheit zu einer Pflichtaufgabe für die Kommunen zu machen und Finanzierung über das Land zu regeln. Es dürfe nicht mehr vom Haushalt einer Kommune abhängen, „ob Bürgerinnen und Bürger in ihrer Klimagesundheit geschützt werden“, mahnte die SPD-Politikerin. Die Landesregierung müsse unter anderem eine Klimagerechtigkeitsstrategie umsetzen und so dafür sorgen, dass die Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen nach den Belastungen der Bürger vor Ort erfolgen. Nach Ansicht der SPD sollte das Landeszentrum für Gesundheit (LZG.NRW) mehr Kompetenzen erhalten und die Maßnahmen für Klimagesundheit unterstützen und bündeln.

Der Mediziner und SPD-Landtagsabgeordnete Rodion Bakum verwies darauf, dass vor allem Risikogruppen besonders vor den Folgen des Klimawandels geschützt werden müssten. „Besondere Gruppen sind besonders gefährdet“, betonte er. Dazu gehörten Kinder, Jugendliche, Schwangere und ältere Menschen. Er schlug vor, in ganz NRW kostenlose Trinkwasserbrunnen und öffentliche klimatisierte Räume anzubieten. Auch die Einführung eines landesweiten Hitze-Telefons halte er für sinnvoll.