Sie beschäftigt sich mit der Macht der Emotionen in Politik und Gesellschaft: Die Soziologin Eva Illouz wird in Hamburg mit dem Aby-Warburg-Preis geehrt. Die Auszeichnung erhält sie aus einem bestimmten Grund.
Die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz wird mit dem Aby-Warburg-Preis der Stadt Hamburg ausgezeichnet. Neben ihren wichtigen soziologischen Arbeiten beziehe Illouz auch immer wieder Position für das Existenzrecht Israels und gegen weltweit aufkeimenden Antisemitismus, wie der Hamburger Senat am Donnerstag mitteilte. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 14. Oktober im Hamburger Rathaus verliehen werden.
Mit ihrem Beitrag zur Soziologie der Emotionen steht Illouz in der Tradition des Namensgebers des Preises, Kunsthistoriker Aby Warburg, hieß es in der Begründung. Sie richte ihre Aufmerksamkeit darauf, wie Emotionen politische Prozesse und soziale Interaktionen steuern. Ihre Analysen zeigten, welche Wirkung der Einsatz von Emotionen in der Kommunikation gerade im digitalen, vielfach populistischen, Zeitalter haben könne.
Neben Illouz erhält Hans Christian Hönes den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler. Er ist aktuell Dozent für Kunstgeschichte an er Universität von Aberdeen.
Der Aby-Warburg-Preis wird seit 1980 alle vier Jahre an Persönlichkeiten verliehen, die sich im Sinne Warburgs interdisziplinär um die Wissenschaften und die europäische Kultur verdient gemacht haben. Namensgeber ist der in Hamburg geborene und gestorbene Aby Warburg (1866-1929), einer der einflussreichsten Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts. Seine Forschung etablierte die Ikonologie, die symbolische Formen eines Kunstwerks deutet, als kunstwissenschaftliche Methode. Warburg gilt heute als einer der Gründer der modernen Kunst- und Kulturwissenschaften.