Sozialverband zu Paralympics: Mehr Inklusion im Alltagssport

Bei den Paralympics vollbringen Menschen mit Behinderung wieder sportliche Höchstleitungen. Doch wenn sie im Alltag Sport treiben wollen, scheitert das oft an eigentlich ganz einfachen Dingen.

Zum Start der Paralympics in Paris fordert der Sozialverband VdK, die Hürden für Menschen mit Behinderung auch im alltäglichen Sport zu senken
Zum Start der Paralympics in Paris fordert der Sozialverband VdK, die Hürden für Menschen mit Behinderung auch im alltäglichen Sport zu senkenImago / Depositphotos

Zum Start der Paralympics in Paris fordert der Sozialverband VdK, die Hürden für Menschen mit Behinderung auch im alltäglichen Sport zu senken. “Wer eine Beeinträchtigung hat, kann teils nicht im Verein, im Fitnessstudio oder beim Schulsport teilnehmen – sei es, weil die Sportstätte nicht barrierefrei ist oder keine passenden Hilfsmittel vorhanden sind”, erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Mittwochmorgen in Berlin: “Inklusion in Vereinen muss einen höheren Stellenwert bekommen, damit Menschen mit Behinderung problemlos Sport treiben können.”

Bentele ist selbst zwölfmalige Paralympics-Siegerin und Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB. “Sport sollte im Alltag jeder treiben können. Dafür müssen wir uns über die Paralympics hinaus einsetzen”, fügte sie hinzu: “Sport bedeutet Teilhabe. Es geht darum, mitmachen zu können – egal ob mit oder ohne Behinderung.” Sport verbinde und fördere das Wohlbefinden und die Gesundheit. Umso bedauerlicher sei es, “dass viele Menschen mit Behinderung nach wie vor vom gemeinsamen Sporttreiben ausgeschlossen sind”.

Mehr Barrierefreiheit und weniger Diskriminierung

Aber nicht nur im Sport sei Teilhabe wichtig, ergänzte die VdK-Chefin. Der Sozialverband setze sich daher für mehr Barrierefreiheit und einen wirksamen Diskriminierungsschutz von Menschen mit Behinderung im gesamten öffentlichen Raum ein. Mit Spannung erwarte sie die angekündigte Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes, so Bentele weiter.

Die Politik müsse hier zu einer Einigung kommen: “Aus Sicht des VdK müssen endlich private Anbieter von Gütern und Dienstleistungen zu mehr Barrierefreiheit verpflichtet werden.” Denn nicht nur die paralympischen Athletinnen und Athleten wollten zum Beispiel “unkompliziert in Sportartikelgeschäften einkaufen, Praxisräume von Physiotherapeuten und Ärztinnen ungehindert besuchen oder in barrierefreien Restaurants und Bars ihre Erfolge von Paris feiern können”.