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Sozialverband: “Hände weg von Erhöhungen im Gesundheitswesen”

Der Sozialverband VdK NRW lehnt höheren Zuzahlungen im Gesundheitswesen ab. „Hände weg! Das ist unsozial und ungerecht“, kritisierte der Präsident des nordrhein-westfälischen VdK-Landesverbandes, Horst Vöge, am Sonntag in Düsseldorf. Schon heute müssten chronisch Kranke, Menschen mit Behinderung, Pflegebedürftige und Ältere an ihrer medizinischen Versorgung sparen. „Mit dramatischen Folgen für ihre gesunde Lebensqualität.“

Die vom Bund angedachten Mehrbelastungen bei Medikamenten, Krankenhausaufenthalten, Reha, häuslicher Krankenpflege oder Fahrkosten verschärften die soziale Schieflage, warnte Vöge. „Gesundheit darf nicht vom Geldbeutel abhängen.“ Statt auf mehr Eigenbeteiligung zu setzen, müsse die Politik „endlich den Mut aufbringen, das gesamte Gesundheitssystem solidarisch und zukunftsfest umzubauen“, forderte er.

Um Finanzlöcher bei den gesetzlichen Krankenkassen zu stopfen, überlegt Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) laut Medienberichten, die Zuzahlungen der Versicherten deutlich zu erhöhen, etwa bei Medikamenten. Auch Behandlungen im Krankenhaus wären betroffen.

Der Sozialverband VdK ist nach eigenen Angaben mit 2,3 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Der Landesverband VdK NRW vertritt die Interessen von mehr als 425.000 Mitgliedern in sozial- und behindertenpolitischen Fragen gegenüber Politik und Verwaltung. Dazu gehören die sozialrechtliche Beratung und Vertretung von Mitgliedern in Verfahren vor den Sozialgerichten, die politische Arbeit für soziale Gerechtigkeit in Bereichen wie Rente, Pflege und Gesundheit, sowie die Unterstützung von Menschen, die Hilfe benötigen, zum Beispiel Menschen mit Behinderungen, kranke, ältere oder arbeitslose Menschen.