Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai fordert der Sozialverband VdK Bayern, nicht bei Inklusion und Barrierefreiheit zu sparen. „Aus den bayerischen Bezirken hören wir leider von verschiedenen Einsparungsvorschlägen an die Staatsregierung, die besonders Menschen mit Behinderung betreffen“, sagte VdK-Landesvorsitzende Verena Bentele. „Trotz der finanziell klammen Situation der Kommunen können wir diese nicht hinnehmen.“
Beim Bundesteilhabegesetz solle beispielsweise das Wunsch- und Wahlrecht der Berechtigten wieder unter den Mehrkostenvorbehalt gestellt werden. Auch Einkommen und Vermögen sollen stärker berücksichtigt werden. „Menschen mit Behinderung sollten aber frei entscheiden können, wie und wo sie unterstützt werden wollen“, forderte Bentele.
Bei Schulbegleitungen an Regelschulen solle das sogenannte „Pooling“ zum Regelfall werden, bei der eine Schulbegleitung mehrere Schülerinnen und Schüler unterstützt. Eine entsprechende Verabredung finde sich im Koalitionsvertrag auf Bundesebene. Das würde laut VdK bedeuten, dass es künftig weniger individuelle persönliche Unterstützung gebe. „Dies ist der falsche Weg, insbesondere für Kinder mit hohem Unterstützungsbedarf oder dem Bedarf nach einer festen Bezugsperson“, so die Vorsitzende.
Der VdK Bayern fordert zudem, Antragsverfahren zu vereinfachen und zügiger zu bearbeiten. Der Zugang zu bayernweit einheitlichen Leistungen müsse erleichtert werden und flächendeckende Beratung durch die Kostenträger möglich sein. Mit mehr als 820.000 Mitgliedern in Bayern ist der Sozialverband VdK laut eigenen Angaben die größte Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung im Freistaat. (1477/02.05.2025)