Sozialverband: Keine Aktienrente durch die Hintertür

Geld in Aktien investieren, um die Rente aufzubessern: Bundesfinanzminister Lindner und Bundesarbeitsminister Heil wollen über ihre Pläne informieren. Kritik daran gibt es schon im Vorfeld.

Finanzminister Lindner (FDP) will mit Arbeitsminister Heil (SPD) ein neues Rentenpaket vorstellen
Finanzminister Lindner (FDP) will mit Arbeitsminister Heil (SPD) ein neues Rentenpaket vorstellenImago / Political-Moments

Der Sozialverband Deutschland warnt davor, bei der Finanzierung der gesetzlichen Rente künftig im großen Stil auf die Kapitalmärkte zu setzen. Die Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Aus dem Generationenkapital darf nicht doch eine Aktienrente durch die Hintertür werden. Das heißt: Aus unserer Sicht dürfen keine Beitragsmittel in das Generationenkapital fließen.“

Außerdem müsse vermieden werden, dass das „Generationenkapital“ und dessen Erträge auf den Zuschuss des Bundes zur Rentenversicherung oder deren Nachhaltigkeitsrücklage angerechnet werden, sagte Engelmeier. Für die Stabilisierung des Rentenniveaus müsse ein langer Zeitraum festgeschrieben werden, weil die Menschen Planungssicherheit bräuchten.

Rentenpaket Zwei sieht auch Aktienrente vor

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) wollen am Dienstagvormittag das sogenannte Rentenpaket Zwei vorstellen. Es sieht eine Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens vor sowie die Einführung einer Aktienrente.

Die Aktienrente soll angesichts der steigenden Ausgaben dazu beitragen, die Finanzen der Rentenversicherung zu stabilisieren. Dafür richtet der Staat einen kreditfinanzierten Kapitalstock unter dem Namen „Generationenkapital“ ein. Aus den Renditen sollen ab den 2030er Jahren zusätzliche staatliche Zuschüsse an die Rentenversicherung gezahlt werden.