Das bayerische Sozialministerium verstärkt seine Maßnahmen zur Antisemitismusprävention. Mit neuen und bewährten Förderungen von Projekten für alle Zielgruppen wolle man Antisemitismus und Radikalisierung vorbeugen, teilte das Ministerium am Dienstag in München mit. Verstärkt würden insbesondere Maßnahmen in den Bereichen, in denen sich Antisemitismus vermehrt zeige und verbreite: im digitalen Raum, in Bildungseinrichtungen, im kulturellen Umfeld und im öffentlichen Leben, hieß es weiter. Ein besonderer Fokus liege dabei auf der Prävention bei Kindern und Jugendlichen.
„Ich kann nicht akzeptieren, dass Menschen sich aus Angst vor Angriffen nicht trauen, ihre Identität offen zu zeigen, ihre Herkunft zu benennen oder ihre Sprache zu sprechen“, sagte Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). „Wir dulden keinen Antisemitismus in Bayern – weder gegen Jüdinnen und Juden noch gegen Israelis.“ Jeder Angriff sei einer zu viel. Prävention gegen Radikalisierung und Antisemitismus müsse so früh wie möglich beginnen und auch niederschwellig Kinder und Jugendliche erreichen. Junge Menschen seien besonders anfällig für extremistische Gruppierungen und radikale Gedanken, da extremistische Ideologien und Narrative sie gezielt ansprächen.
Gefördert werden unter anderem das Projekt „unpacking online Bias“ des Berliner Vereins democ e. V., das sich gezielt mit israelbezogenem Antisemitismus in den sozialen Medien auseinandersetzt, das Projekt „Kunst & Funktion. Antisemitismuskritische Unterstützung für künstlerische Produktionen“ des Berliner Instituts für neue Soziale Plastik, das sich an Kunst- und Kulturinstitutionen und Künstlerinnen und Künstler in Bayern richtet, sowie das Projekt „Alef-Bet – das Alphabet zum jüdischen Leben“ des Vereins Arche Musica aus dem Landkreis Bamberg, das durch Wissen über jüdische Kultur, Geschichte und Religion zur frühzeitigen Prävention von Antisemitismus in Kitas, Horten und Schulen beitragen soll.
Eine Förderung erhalten auch das Projekt „WerteRaum – Stark gegen Extremismus!“ der Alexander Brochier Stiftung aus München, das Kindern an Horten, Ganztagsbetreuungen und Grundschulen zentrale Werte wie Gemeinschaft, Toleranz und Empathie vermittelt, sowie das Junge Theater Augsburg, das ab 1. September 2025 ein neues Theaterstück zur Radikalisierungsprävention für die 5. und 6. Jahrgangsstufen entwickelt. (2818/02.09.2025)