Sorge um Menschen in Syrien – Flüchtlinge in Not

Vor 13 Jahren brach in Syrien der Krieg aus. Viele Menschen leben weiterhin unter unwürdigen Bedingungen. Und auch den syrischen Flüchtlingen in den Nachbarstaaten geht es nicht viel besser.

Nach 13 Jahren Krieg in Syrien sind laut Welthungerhilfe rund zwei Drittel der 22,1 Millionen Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als 12 Millionen Menschen wüssten nicht, wie sie sich sicher ernähren sollten, teilte die Organisation am Donnerstag in Bonn mit.

Eine tiefe Wirtschaftskrise, der Verlust von Arbeitsplätzen als Folge der Corona-Pandemie und steigende Preise hätten die Not noch verstärkt – ebenso wie das Erdbeben vom 6. Februar vergangenen Jahres, hieß es.

Die Welthungerhilfe, die im Nordwesten des Landes aktiv ist, bezeichnete die Lage als alarmierend. Viele Binnenflüchtlinge hätten das Gefühl, angesichts des Ukraine-Krieges und der Kämpfe im Gazastreifen vergessen zu werden. Zugleich komme es in der Region seit mehreren Monaten verstärkt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen bereits viele Menschen getötet und verletzt worden seien.

Unterdessen bangt die deutsche UNO-Flüchtlingshilfe angesichts ausbleibender Hilfsgelder um die Versorgung syrischer Flüchtlinge in den Nachbarstaaten des Bürgerkriegslandes. „Für die syrischen Flüchtlinge und Vertriebenen wird die Lage immer verzweifelter“, sagte Direktor Peter Ruhenstroth-Bauer der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). „Die Syrien-Hilfe ist derzeit drastisch unterfinanziert“, warnte er. „Im Libanon, wo 785.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen wurden, stehen aktuell sogar nur 18 Prozent der benötigten Summe zur Verfügung“, erklärte der Chef der deutschen Partnerorganisation des Flüchtlingshilfswerks UNHCR.

Von den im Hilfsplan veranschlagten knapp sechs Milliarden US-Dollar seien in den benachbarten Flüchtlingsaufnahmeländern erst 22 Prozent angekommen, so Ruhenstroth-Bauer. „90 Prozent der Flüchtlinge in Jordanien, Libanon und Ägypten sind stark verschuldet, sie leihen sich Geld von Freunden und Nachbarn, um ihren täglichen Lebensbedarf decken zu können.“