Die ARD-Nahost-Korrespondentin Sophie von der Tann weist Teile der Kritik an ihrer Arbeit als Diffamierung zurück. „Solche Unterstellungen entbehren jeglicher Grundlage“, sagte von der Tann im „Morgenmagazin“ der ARD zu dem Vorwurf, sie schüre Judenhass, indem sie parteilich und verzerrt zulasten der israelischen Seite über den Nahost-Konflikt berichte.
Sophie von der Tann warnt vor Diffamierungen
„Mich trifft das auch persönlich. Ich lebe in dem Land“, betonte die BR-Journalistin, die seit 2021 im ARD-Studio Tel Aviv arbeitet. Sie habe enge Freunde, die vom Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 betroffen seien und Angehörige verloren hätten. Trotz allem sei es ihr Job als Journalistin, die „Balance zu schaffen zwischen Empathie und Distanz“.
Sachliche Kritik nehme sie sehr ernst. Um sich zu verbessern, sei es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. „Diffamierungskampagnen und vollkommen haltlosen Unterstellungen“ indes müsse man selbstbewusst entgegentreten. Das gehe hin bis zu Hass und Hetze im Internet, die justiziabel sein könne.
Von der Tann und Kollegin Willinger erhalten hohe Anerkennung
Von der Tann soll zusammen mit ihrer BR-Kollegin Katharina Willinger, der Leiterin des ARD-Studios Istanbul und Teheran, für ihre journalistische Arbeit mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet werden. Während die Jury von der Tann als „eine krisenfeste und unerschrockene Korrespondentin“ bezeichnete, die sich nicht scheue, Dinge beim Namen zu nennen, werfen ihr pro-israelische Vertreter Parteilichkeit vor.
Der Sonderpreis des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises, der nach dem ehemaligen ARD-„Tagesthemen“-Moderator benannt ist, geht an „Reporter ohne Grenzen“, der Förderpreis an den WDR-Journalisten Borhan Akid. Hauptpreise und Förderpreis sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert.
