Simplify-Experte: positive Ziele statt guter Vorsätze

Werner Tiki Küstenmacher, evangelischer Pfarrer und Autor von „Simplify your Life“, empfiehlt positive Ziele statt guter Vorsätze für das neue Jahr. Gemeinsame Vereinbarungen stärken die Umsetzung.

Der evangelische Pfarrer und Bestsellerautor Werner Tiki Küstenmacher ("Simplify your life") spricht lieber von "Zielen" als von "guten Vorsätzen" fürs neue Jahr.
Der evangelische Pfarrer und Bestsellerautor Werner Tiki Küstenmacher ("Simplify your life") spricht lieber von "Zielen" als von "guten Vorsätzen" fürs neue Jahr.epd-Bild / Tiki Küstenmacher

Der evangelische Pfarrer und Bestsellerautor Werner Tiki Küstenmacher („Simplify your life“) spricht lieber von „Zielen“ als von „guten Vorsätzen“ fürs neue Jahr. „Es ist in unseren Köpfen ja fast schon abgespeichert, dass gute Vorsätze zum Scheitern verurteilt sind“, sagte er im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Laut Statistiken fasse nur noch jeder Vierte überhaupt gute Vorsätze fürs neue Jahr. Motivierender sei es, sich einen positiven Satz zu überlegen, mit dem man durchs Jahr gehe. „Also nicht: ‚Ich möchte abnehmen‘, sondern ‚Ich möchte mich gesund ernähren’“, rät Küstenmacher.

Die Tradition der guten Vorsätze zum neuen Jahr finde er aber gut, sagte Küstenmacher, der in Gröbenzell bei München wohnt. Natürlich könne man auch mitten im Jahr etwas Neues beginnen, aber Silvester sei ein bewährter und guter Zeitpunkt. Nach dem Weihnachtstrubel gebe es endlich ein paar richtig ruhige Tage zum Nachdenken, das sei eine wunderbare Zeit. Außerdem beginne man am 1. Januar einen neuen Kalender – egal ob als Buch oder virtuell. „Das Jahr liegt wie eine leere Leinwand vor mir, die ich gestalten kann“, sagte Küstenmacher.

Neben den klassischen guten Vorsätzen, wie etwa mehr Sport machen oder abnehmen, höre er auch immer öfter, dass die Menschen sich angesichts von Klimawandel und Kriegen nicht mehr so sehr vom Weltgeschehen beeinflussen lassen wollten. Ganz so schlimm sehe er die Welt nicht, sagte Küstenmacher. Aber auch er nehme sich vor, mehr positive Nachrichten zu lesen – wenn es etwa ökologische Erfolge gebe oder über ehrenamtliches Engagement vor Ort. „Und schon bekommt man einen ganz anderen Eindruck von der Welt. Es gibt viele Leute, die Gutes tun.“ Das mache einem das Leben viel positiver.

Und noch einen Tipp hat Küstenmacher parat: Gute Vorsätze oder Ziele fürs neue Jahr sollte man zusammen mit anderen vereinbaren, etwa in der Familie oder mit Freunden. Dann könne man sich gegenseitig unterstützen, und das Ganze werde zu keinem Wettbewerb, wer länger durchhalte. Er und seine Familie hätten zum Beispiel beschlossen, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren – und das Haus und die Heizungsanlage energetisch weiter zu sanieren.