Silvesternacht: Unbekannte werfen Molotowcocktails auf Schule

Der Start ins neue Jahr ist in Nordrhein-Westfalen nach einer ersten Bilanz der Polizei-Leitstellen größtenteils weitestgehend friedlich verlaufen. Doch auch in NRW haben Menschen in der Silvesternacht Einsatzkräfte beleidigt und mit Pyrotechnik angegriffen. Bei einer versuchten Brandstiftung in der Stadt Kierspe im Sauerland entstand ein vergleichsweise geringer Sachschaden an einer Schule, zwei Scheiben gingen zu Bruch.

In der Landeshauptstadt Düsseldorf waren in der Silvesternacht mehrere Hundert Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Wie in den Jahren zuvor lag ein Schwerpunkt erneut in der Altstadt und dem angrenzenden Rheinufer, wie die Düsseldorfer Polizei am Montag mitteilte. Erstmals sei dabei eine mobile Videoanlage an der Rheinpromenade aufgestellt worden. Sieben Menschen wurden demnach in Gewahrsam genommen (Vorjahr 17). Bislang wurden keine schweren Straftaten angezeigt, jedoch 27 Körperverletzungen (Vorjahr 19) gemeldet, wie es hieß.

Im Märkischen Kreis warfen laut örtlicher Polizei vier maskierte Personen am Neujahrsmorgen Molotowcocktails gegen eine Gesamtschule in der Stadt Kierspe. Am Montag gegen 0.30 Uhr hatte sich den Angaben zufolge ein Zeuge gemeldet, der die Tat beobachtet hatte. Die Feuerwehr habe beim Eintreffen kein offenes Feuer mehr feststellen können, teilte die Polizei mit. Einer der Brandsätze habe eine Scheibe eines Klassenzimmers durchschlagen und eine Gardine in Brand gesetzt, das Feuer sei aber von selbst erloschen. Eine weitere Glasscheibe wurde demnach ebenfalls beschädigt, zwei Brandsätze blieben ungenutzt am Tatort stehen. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Brandstiftung eingeleitet.

Tumultartige Szenen gab es nach Angaben der Polizei kurz nach Beginn des neuen Jahres im rheinischen Solingen. Bei zwei Löscheinsätzen seien Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr massiv mit Pyrotechnik beworfen worden, teilte die Polizei Wuppertal am Montag mit. Bei den Straftätern habe sich um geschätzt 30 bis 40 Personen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren gehandelt. Beim Löschen des zweiten Brandes, einer in Feuer geratenen Hecke, wurden laut Mitteilung der Polizei auch unbeteiligte Passanten mit Feuerwerkskörpern beworfen, verletzt wurde niemand. Die Täter konnten fliehen. Insgesamt befanden sich mehr als 60 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Einsatz, darunter Einsatzkräfte aus Wuppertal und Remscheid sowie aus der Hundertschaft, wie es hieß. Mehrere Strafverfahren gegen Unbekannt wurden eingeleitet.

Auch gab es mehrere Brände in der Nacht des Jahreswechsels in NRW. In den westfälischen Städten Bocholt und Ahaus etwa zündeten bislang unbekannte Täter den Inhalten von Altpapiercontainern an, wie aus einer Mitteilung der Kreispolizeibehörde Borken vom Montag hervorgeht.