Filmkritikerin Bucher mit Siegfried Kracauer Preis geehrt

Die Autorin Denise Bucher ist für ihre Rezension zum Film „The Zone of Interest“ mit dem Siegfried Kracauer Preis ausgezeichnet worden. Die 46-jährige Journalistin erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Preis am Donnerstag in Leipzig in der Kategorie „Beste Filmkritik“. Der Text war unter dem Titel „Gegen den Nazikitsch“ im Februar in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erschienen. Vergeben wurde die Auszeichnung von der Film- und Medienstiftung NRW gemeinsam mit dem Verband der deutschen Filmkritik, der MFG Filmförderung Baden-Württemberg und der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM).

Den ebenfalls mit 5.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie „Beste innovative Form der Filmkritik“ bekam Eli Roland Sachs für sein Video „Sind wir jetzt freigesprochen oder schuldig?“. Die Verleihung fand im Rahmen des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) statt. Der nach dem Autor und Filmtheoretiker Siegfried Kracauer (1889-1966) benannte Preis wird jährlich vergeben.

Bucher gelinge es in ihrer Kritik, „einen komplexen Film klug, elegant und mit Mut zur eigenen Haltung, aber ohne allzu schlichte Geschmacksurteile zu betrachten“, urteilte die Jury. Hellsichtig und genau analysiere sie die Bildsprache des Films, der das Familienleben des KZ-Kommandanten Rudolf Höß in Auschwitz zeigt.

Das Video des Filmemachers Sachs habe die Jury wegen der performativen Annäherung ans Thema überzeugt, hieß es. Das Filmgespräch werde in einem Gerichtssaal in Szene gesetzt. In diesem Spiel mit der Form entstehe ein intelligenter und aufrichtiger Austausch.