Sieger beim 25. Wettbewerb “Pressefoto Bayern” gekürt
Eine Aufnahme von einer Münchner Demo gegen Rechtsextremismus hat den 25. Wettbewerb „Pressefoto Bayern“ gewonnen. Das Foto des freien Bildjournalisten Raymond Roemke unterstreiche „durch seine Komposition und Farbästhetik die Nähe zu den Protesten Anfang der 30er-Jahre gegen die NSDAP vor deren Machtergreifung“, urteilte die Jury laut Pressemitteilung des Bayerischen Journalistenverbands (BJV) vom Freitag. Lediglich die Kleidung der Demonstrantinnen und Demonstranten lasse den aktuellen Zeitbezug erkennen. Das Bild verbinde somit „auf erschreckende Weise Geschichte und Gegenwart“, hieß es weiter.
Am 21. Januar 2024 hatten sich zwischen Münchner Freiheit und Odeonsplatz mehr als 100.000 Menschen versammelt, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Roemkes Foto von der Kundgebung sei ohne redaktionellen Auftrag entstanden, teilte der BJV mit. Der Fotograf habe sich für eine filmische und auf drei Farben reduzierte Gestaltung entschieden, „um mehr Trennschärfe zu erreichen“. Am Freitag wurde der 60-Jährige im Bayerischen Landtag mit einem Preisgeld von 2500 Euro ausgezeichnet. Neben dem Gesamtsieger wurden die Gewinner in sieben weiteren Kategorien geehrt.
Die Jury habe unter mehr als 1130 Bildern aus allen Medienbereichen und Regionen Bayerns auswählen können, hieß es weiter. 297 davon stammten aus der Rubrik Newcomer Award. Der zum 25. Mal vom BJV ausgerichtete Wettbewerb „Pressefoto Bayern“ würdige die Arbeiten von Bildjournalistinnen und -journalisten, „die das Zeitgeschehen im Bild festhalten und damit aussagekräftige Dokumente über das aktuelle Tagesgeschehen hinaus schaffen“. Gleichzeitig wolle der BJV damit Aufmerksamkeit auf die schwieriger werdenden Arbeitsbedingungen für feste und vor allem freie Pressefotografinnen und -fotografen lenken. (00/3805/29.11.2024)