SH: Bündnis fordert Schließung der Abschiebehaft Glückstadt

Ein Bündnis aus 50 Organisationen fordert von Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel den Überführungsstopp von Geflüchteten in die Abschiebehaft in Glückstadt an der Elbe. Die Landesregierung solle sich zudem für die Schließung der Einrichtung einsetzen, wie die Seebrücke Kiel am Montag mitteilte. Bei der Abschiebehaft handele sich um „einen unmenschlichen Akt“, die Zustände dort seien „desaströs“. Dem Bündnis gehören neben dem Flüchtlingsrat auch der Paritätische, Greenpeace und die AWO an.

Am 21. März wird die Kieler Ratsversammlung über einen Antrag gegen die zukünftige Überstellung von Menschen in die Abschiebehaft Glückstadt entscheiden. Zeitgleich findet um 17 Uhr eine Kundgebung unter dem Motto „Gegen den Rechtsruck – für eine solidarische Politik“ auf dem Rathausplatz statt.

Im August 2021 wurde die Abschiebehaftanstalt mit 60 Plätzen für Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb genommen. Ausreisepflichtige Menschen, die sich widersetzen, sollen in der ehemaligen Kaserne auf ihre Abschiebung warten. Seit Anfang des Jahres gibt es vor Ort keine Sozialberatung für die Bewohner mehr. Die Diakonie hatte sich aufgrund von Fachkräftemangel aus dem Angebot zurückgezogen.